18 statt 12 Monate
AKW Temelin verlängert Brennelemente-Zyklus
Im umstrittenen Atomkraftwerk Temelin in Tschechien sollen die Reaktorblöcke künftig nur noch alle 18 Monate für den regelmäßigen Brennelementewechsel und Unterhaltungsarbeiten heruntergefahren werden. Das teilte die teilstaatliche Betreibergesellschaft CEZ am Donnerstag in Prag mit. Bisher fanden diese Arbeiten etwa einmal im Jahr statt.
Ermöglicht werde die Änderung durch die Verwendung neuer Brennelemente, denen mehr Absorber zugefügt sei, was die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsame, sagte Temelin-Direktor Jan Kruml. „Das ist so ähnlich, wie wenn man sieben statt fünf Kohlebriketts in den Ofen wirft, dafür aber die Luftzufuhr drosselt, damit sie länger halten“, merkte er an.
Künftig werden 48 statt bisher 42 Brennelemente gegen neue getauscht
Den Angaben zufolge werden künftig bei jedem Wechsel 48 statt bisher 42 der insgesamt 163 Brennelemente je Reaktor gegen neue ausgetauscht. Umweltschützer halten das Atomkraftwerk Temelin wegen der Kombination russischer Reaktor- und amerikanischer Leittechnik für störanfällig. Es liegt nur rund 60 Kilometer von den Grenzen zu Deutschland und Österreich entfernt.
Betreiber versichert: „Alle Sicherheitsreserven“ werden eingehalten
Im mehr als 35 Jahre alten Atomkraftwerk Dukovany in Südmähren wird der Abstand zwischen den Brennelementewechseln auf 16 Monate verlängert. Dukovany liegt knapp 100 Kilometer nördlich von Wien. Beide Atomkraftwerke in Tschechien zusammen könnten auf diese Weise jährlich fast zwei Terawattstunden Strom zusätzlich produzieren, sagte CEZ-Vorstandsmitglied Bohdan Zronek. Er versicherte, dass „alle Sicherheitsreserven“ eingehalten würden.
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