Haus explodiert

USA: Vater jagt sich und seine Kinder in die Luft

Ausland
06.02.2012 13:24
Die Tat eines Mannes in den USA hat einen tragischen Schlussstrich unter einen mysteriösen Kriminalfall gezogen, der 2009 mit dem rätselhaften Verschwinden der Ehefrau des Mannes begonnen hatte. Am Sonntag explodierte in Graham im Bundesstaat Washington das Haus von Joshua Powell, in dem er sich mit seinen beiden Söhnen befand. Die Behörden gehen davon aus, dass Powell das Gebäude in die Luft jagte.

Eine Sozialarbeiterin hatte die Kinder, die bei den Eltern ihrer vermissten Mutter leben, am Sonntagnachmittag gerade zu ihrem Vater gebracht, als das Drama seinen Lauf nahm. Powell durfte den fünfjährigen Braden und den siebenjährigen Charles nach einem Gerichtsurteil stundenweise sehen. Als die Sozialarbeiterin wegen Gasgeruch im Haus misstrauisch wurde, stieß Powell die Frau aus dem Haus und verriegelte die Haustür von innen.

Die Sozialarbeiterin verständigte noch ihren Vorgesetzten, doch es war zu spät: Kurz nachdem die Frau aus dem Haus geworfen worden war, explodierte das Gebäude, in dem sich der Vater und die beiden Kinder aufhielten. Die Feuerwehr konnte nur noch die Leichen der Familie bergen, es wurden Spuren von Brandbeschleuniger sichergestellt.

Mutter seit über zwei Jahren spurlos verschwunden
Josh Powell war seit dem Verschwinden seiner Frau Susan im Dezember 2009 immer wieder ins Visier der Behörden geraten. Familienangehörige hatten die Frau und ihre beiden Kinder am 6. Dezember als vermisst gemeldet. Als die Polizei Nachforschungen im Haus der Powells anstellte, trafen die Beamten niemanden an.

Josh Powell sagte später aus, er hätte seine Frau am 7. Dezember zuletzt gesehen, als er mit seinen Söhnen zu einem zweitägigen Campingausflug aufgebrochen sei. Als er mit den Kindern am 9. Dezember zurückkehrte, sei seine Frau verschwunden gewesen. Sein Sohn Braden bestätigte seine Aussagen. 

Großvater wegen Kinderpornografie verurteilt
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, die meisten Spuren verliefen allerdings im Sand. Trotzdem waren sich die Ermittler sicher, dass Powell für das Verschwinden seiner Frau verantwortlich war. Aus diesem Grund wurde ihm das Sorgerecht entzogen und - nachdem sein eigener Vater im September 2011 wegen Kinderpornographie verurteilt wurde - den Eltern der vermissten Susan Powell zugesprochen.

Steven Powell sitzt derzeit seine Haftstrafe ab, bei ihm waren kinderpornografische Aufnahmen und Videos, die er heimlich von Frauen - unter anderem auch von seiner Schwiegertochter - gemacht hatte, gefunden worden.

E-Mail an Anwalt geschickt
Kurz vor der Explosion hatte Powell noch ein E-Mail an seinen Anwalt geschickt, wie CNN berichtet. "Es tut mir leid. Auf Wiedersehen", war darin zu lesen. Auch Susans Familie ist mittlerweile von Powells Schuld überzeugt. "Das ist ein Schuldeingeständnis, er konnte wohl nicht mehr damit leben, was er getan hatte", kommentierte Powells Schwager Krik Graves die schreckliche Tat. Die Familie sei geschockt.

"Wir hatten viele Hinweise, aber immer ein bisschen zu wenig, um ihm tatsächlich etwas nachzuweisen", erklärt der Chefermittler im Fall Susan Powell, Buzz Nielsen. Eine endgültige Antwort würde man aber nun nicht mehr bekommen. Diese Woche hätte Josh Powell erneut zum Verschwinden seiner Frau befragt werden sollen.

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