08.09.2023 14:34

Waffen für Ukraine

„Richtige Gamechanger haben wir nicht gesehen“

Schlagkräftige Uran-Munition aus den USA oder geplante Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland: Debatten über einzelne Waffensysteme für die Ukraine werden teils stark diskutiert, sodass man das Gefühl hat, sie verändern den Kriegsverlauf. „Den großen Gamechanger haben wir bisher aber noch nicht gesehen“, sagt Paul Tikal, leitende Redakteur der „Kronen Zeitung“ im krone.tv-Talk mit Jana Pasching.

„Wir haben in der Vergangenheit ein paar Waffensysteme gesehen, die eingesetzt wurden und die sehr wohl zu Verschiebungen geführt haben oder die den Gegner gezwungen haben, etwas anderes zu tun.“ Bestes Beispiel dafür seien die HIMARS-Raketenwerfer, die zu Beginn sehr gute Effekte gegen russische Nachschublinien hinter der Front erzielt haben, weil die russische Seite dachte, dass sie nicht erreicht werden würden. Die Russen haben schließlich darauf reagiert, indem sie ihre Logistik stark verästelt haben. „Jede Gamechanger-Waffe ist nur für kurze Zeit ein Gamechanger, bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Feind darauf reagiert“, so Tikal.

Deutschland zögert derzeit, ob es der Ukraine den Marschflugkörper Taurus mit bis zu 500 Kilometern Reichweite liefern soll. „Die Reichweite ist also doppelt so hoch wie bisher. Das könnte wieder zu einem neuen Kapitel in dem Krieg führen.“

Österreich ist gebranntes Kind bei Eurofighter-Beschaffung
Hochrangige Vertreter des österreichischen Bundesheeres befinden sich zurzeit in den Niederlanden: Sie wollen einen Deal einfädeln, der die völlig veraltete Transportflotte unserer Streitkräfte komplett neu aufstellen könnte. „Eine relativ elegante Abschneider-Lösung“, die Österreich hier gewählt habe, ergänzt Tikal. Zudem habe die Eurofighter-Beschaffung gezeigt, dass bei Beschaffungen sehr viel schiefgehen kann. „Hier gibt es ja zahlreiche Korruptionsvorwürfe, die sich auch tatsächlich manifestiert haben.“

Die Niederländer hätten im Rüstungsbereich darüber hinaus einen sehr guten Ruf. Österreich werde aber nun aber vor allem bei der Personalseite vor Herausforderungen stehen: Hier gehe es etwa nicht zentral um Pilotinnen und Piloten, sondern um die nachgelagerten Jobs. „Man braucht Menschen, die die neuen Maschinen warten können.“

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