Mehr Jets gefordert
Ukraine flog Angriffe mit 16 „Pappkarton-Drohnen“
Bereits seit einigen Monaten soll die ukrainische Armee Drohnen mit einer Ummantelung aus Karton gegen russische Ziele einsetzen. Diese sind für die Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten. Vor einigen Tagen griffen solche „Pappkarton-Drohnen“ sogar den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk an.
Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper seien in der Nacht zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden konnte das bisher nicht. Die feindlichen Drohnen wurden zwar auch durch russische Behörden bestätigt, zu Schäden an Flugzeugen und anderer militärischer Infrastruktur gab es aber keinerlei Angaben.
Selenskyj fordert 100 weitere Kampfjets
Nach der zugesagten Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine durch die Niederlande und Dänemark hofft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nun auf noch mehr Flugzeuge. „Insgesamt brauchen wir für eine schlagkräftige Luftwaffe etwa 160 Kampfflugzeuge“, sagte er in einem Interview mit dem portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen. Bisher habe die ukrainische Regierung Zusagen für „50 oder 60“ F-16-Kampfjets erhalten.
Vertrag mit größtem britischem Rüstungskonzern
In seiner abendlichen Videoansprache lobte Selenskyj zudem die Unterzeichnung eines Vertrags zur gemeinsamen Waffenproduktion mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE. „Unser Ziel ist es, die nützlichsten Verteidigungswaffen in der Ukraine zu produzieren. Und das wird passieren“, sagte er.
Kiew will Munition, Luftverteidigung und Panzer von EU
Die Ukraine bat die Europäische Union am Donnerstag erneut um dringend notwendige Waffen- und Munitionslieferungen für ihren Verteidigungskrieg gegen Russland. Konkret fragte Außenminister Dmytro Kuleba beim EU-Außenministertreffen im spanischen Toledo nach Artilleriemunition, Luftverteidigungssystemen und Kampfpanzern. Verschiedene Länder, darunter Deutschland, sagten der Ukraine zusätzliche Leopard-Kampfpanzer zu. Bis Mitte nächsten Jahres wolle Deutschland zusammen mit anderen EU-Ländern mehr als 100 Kampfpanzer liefern. Österreich wolle unterdessen seine humanitären Hilfen etwa mit Schutzwesten, Rettungswagen oder Entminungssystemen fortsetzen.
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