Am Mittwoch hat Prinz Harrys Netflix-Doku „Heart of Invictus“ auf Netflix Premiere gefeiert. In dieser sollte es eigentlich um das Herzensprojekt des 38-Jährigen, die „Invictus Games“ gehen. Kritik an seine Familie kann sich Harry aber dennoch nicht verkneifen.
In der Doku spricht Prinz Harry auch über seine eigenen Erfahrungen nach dem Afghanistan-Einsatz und beklagte sich im Zuge dessen über die mangelnde Unterstützung seiner Familie nach seiner Rückkehr aus dem Krieg.
In einer Szene spricht Harry über posttraumatische Belastungsstörungen und die Traumata, die der Krieg verursacht. Dabei gibt er Einblicke in seine eigenen Erlebnisse. „Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen, aber mein Afghanistan-Einsatz in 2012, bei dem ich einen Apache-Hubschrauber geflogen bin, hat etwas aufgewühlt.“
Keine Unterstützung von der Familie
Und weiter: „Der Auslöser war eigentlich die Rückkehr aus Afghanistan, aber die Dinge, die da hochkamen, waren aus dem Jahr 1997, als ich zwölf war. Der Verlust meiner Mutter in so jungen Jahren, das Trauma, das ich hatte, war mir nie bewusst. Es wurde nie darüber gesprochen und ich habe auch nie wirklich darüber geredet, sondern habe es unterdrückt, wie es die meisten jungen Menschen tun würden.“
Er war nach dem Tod seiner Mutter einfach „nicht in der Lage, zu weinen, nicht in der Lage, zu fühlen“, so Harry.
Bei seiner Rückkehr aus Afghanistan seien all diese über die Jahre unterdrückten Emotionen auf ihn eingestürzt, fuhr Harry fort. Sein „größter Kampf“ sei es jedoch gewesen, dass „niemand um mich herum wirklich helfen konnte“, schilderte der 38-Jährige weiter. Er habe auch kein Netzwerk gehabt, „um herauszufinden, was tatsächlich mit mir los war“.
„In Fötusstellung auf dem Boden“
Das erste Mal in seinem Leben habe er damals in Betracht gezogen, sich professionelle Hilfe zu holen. „Wie die meisten von uns denkt man leider zum ersten Mal wirklich über eine Therapie nach, wenn man in Fötusstellung auf dem Boden liegt und sich wahrscheinlich wünscht, man hätte sich schon früher mit einigen dieser Dinge beschäftigt“, schilderte er. „Und das wollte ich wirklich ändern.“
Prinz Harry war zwischen 2007 und 2013 zweimal als Soldat in Afghanistan im Einsatz und hat dort nach eigenen Angaben 25 Menschen im Kampf getötet. Die Serie, die von Harry produziert wurde, ist Teil eines millionenschweren Deals des Paares mit Netflix. In einer ersten Netflix-Doku über Meghan und Harry hatten sie schwere Vorwürfe gegen die Royal Family erhoben.
Treffen mit Familie unwahrscheinlich
Beobachter erwarten, dass Harry sich wegen der familiären Streitigkeiten nicht mit Charles oder seinem Bruder Prinz William treffen wird, wenn er auf dem Weg nach Düsseldorf zu den „Invictus Games“ einen Stopp in London einlegt. Dort soll er am 7. September, dem Vorabend des ersten Todestags seiner Großmutter Queen Elizabeth II., an der Preisverleihung einer Wohltätigkeitsorganisation teilnehmen.
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