Besuch in Dänemark

Selenskyj durfte in Kampfjets schon probesitzen

Ausland
20.08.2023 21:52

Nachdem bekannt wurde, dass die Niederlande und Dänemark der Ukraine Kampfjets vom US-amerikanischen Typ F-16 liefern werden, ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup in Dänemark schon mal probegesessen. Bereits in wenigen Monaten könnten die ersten Jets in der Ukraine abheben.

Aus Dänemark werde die Ukraine 19 F-16 erhalten, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit Selenskyj auf dem Luftwaffenstützpunkt. Die ersten sechs Flugzeuge sollen bereits um den Jahreswechsel geliefert werden, wie Frederiksen sagte.

Niederlande liefern ebenfalls Kampfjets
Der Plan sei, acht im kommenden Jahr zu liefern und fünf weitere im Jahr darauf. Zuvor hatte sich der Ukrainer bereits in den Niederlanden bei einem Treffen mit Regierungschef Mark Rutte die Zusage für weitere F-16-Kampfjets gesichert. Er hatte dort von einem Durchbruch gesprochen.

Selenskyj sagte auch: „Wir kommen voran bei den F-16“. Er erwartet, dass das Land bald 42 Kampfflugzeuge des US-Typs erhält, sobald die ukrainischen Piloten die Ausbildung daran abgeschlossen haben. Das sei erst der Anfang, hatte er in den Niederlanden gesagt. Innerhalb der NATO hatte sich im Sommer eine von den beiden Ländern geführte Koalition gebildet, um ukrainische Piloten für die Nutzung der F-16 auszubilden. Auch Belgien und Norwegen gelten als mögliche Lieferanten der US-Jets.

„Eine sehr effektive Unterstützung“
„Ich bin sehr dankbar“, entgegnete Selenskyj auf die Zusage Frederiksens. 19 Flugzeuge vom Typ F-16 seien eine sehr effektive Unterstützung. Die Sozialdemokratin würdigte Selenskyj als „einen der größten Helden unserer Zeit“. Der Ukrainer hatte am Samstag bereits eine Reise nach Schweden absolviert. Seinen Besuch in Dänemark sollte er der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge auch am Montag fortsetzen.

Dass die Lieferung von F-16-Kampfjets zu einer militärischen Eskalation mit Russland führen könnte, sieht etwa Russland-Experte Gerhard Mangott nicht. „Solche Dinge wurden immer wieder angedroht - und der Westen hat ja bereits mehrfach Waffen geliefert“, so Mangott in der „ZiB 2“. Selbst eine nukleare Eskalation würde sicher nicht durch die Lieferung von Kampfjets ausgelöst. 

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