Die unheimliche Mordserie sorgt weiterhin für Angst in der Obdachlosen-Szene. Nun endlich dürfte die Polizei eine heiße Spur haben, am dritten und bislang letzten Tatort am Hernalser Gürtel in Wien wurde eine verdächtige Person gefilmt. Doch was macht diese bedrohliche Situation mit jenen Menschen, die auf der Straße leben? Wolfgang M. zum Beispiel. Mit der „Krone“ spricht der 63-Jährige über ein Leben, das er sich so nicht gewünscht hat - und seinen Platz in der Gesellschaft.
Einer der vielen Parks in einem Wohngebiet zwischen Gürtel und Ringstraße - aus Sicherheitsgründen schreiben wir keinen Namen. Die Wiesen und Holzbänke dienen zwölf Obdachlosen als Schlafplätze. „Der Vorteil ist, dass hier bis 23 Uhr Licht ist“, sagt Wolfgang M. und zeigt auf das beleuchtete Gebäude, das an den Park grenzt. Seit den Messerangriffen, die zwei Tote und eine Verletzte gefordert haben, ist Sicherheit in der Szene ein großes Thema.
Weiter drüben ist ein kleiner Kinderspielplatz, und auf den Treppen zur Busstation sitzen abends Jugendliche mit ihren Drinks. Fürs Interview nehme ich auf „seiner“ Bank Platz und ein wenig teil an seinem Leben.
„Krone“: Was ist hier los, seit ein Phantom Jagd auf Obdachlose macht?
Wolfgang M.: Alle von uns denken natürlich darüber nach, was gerade passiert. Da überschreitet jemand eine letzte Hemmschwelle und sticht auf die Wehrlosesten zu. Auf uns, die wir eh schon ganz unten sind. Einen Menschen anzugreifen, der schläft und schutzlos ist: Ich finde es scheiße!
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