Einsatz eskalierte

Hundebesitzer zückte bei Tierrettung das Messer

Oberösterreich
18.08.2023 08:00

Dieser Einsatz eskalierte völlig: Ein 60-jähriger Linzer rastete aus und bedrohte einen Helfer, während seine französische Bulldogge „Emma“ kaum noch atmete. Es war auch ein Messer im Spiel und am Ende klickten die Handschellen.

Bei dieser Rettungsaktion in Ebelsberg spielten sich gleich zwei Dramen ab: ein tierisches und ein menschliches. Hündin „Emma“ war völlig überhitzt, rang um Luft. Und das „Herrl“, ein 60-jähriger Linzer, landete am Ende in Haft.

(Bild: icara.at)

Das war passiert: Passanten riefen Montagabend die Linzer Tierrettung ICARA. Sie hatten eine französische Bulldogge im Gras gefunden. Wie schlecht es um die Hündin stand, merkte Tierretter Georg P. gleich nach dem Eintreffen: „Das Tier hatte eine Temperatur von über 40 Grad und atmete kaum mehr. Es war ein lebensbedrohlicher Zustand.“

Besitzer des Hundes soll Helfer attackiert haben
Der ehrenamtliche Tierretter und sein Sohn (12) starteten sofort mit der Versorgung von „Emma“, umstehende Passanten halfen mit. „Plötzlich ist ein Mann gekommen und hat geschrien: ,Das ist mein Hund!‘“, erzählt P. Der „Tier-Sanitäter“ ließ sich aber nicht beirren, kümmerte sich weiter um die Hündin. „Hellhörig bin ich geworden, als es auf einmal geheißen hat, der Mann hat ein Messer in der Hand. Das war schockierend für uns.“ Der 60-jährige Hundebesitzer soll einem der Passanten einen Stoß versetzt und dann ein Messer in Richtung des Helfers gehalten haben. „Da haben wir die Behandlung unterbrochen und die Polizei gerufen“, erzählt P. weiter.

Zitat Icon

Plötzlich ist ein Mann gekommen. Hellhörig bin ich geworden, als es auf einmal geheißen hat, er hat ein Messer in der Hand. Das war schockierend für uns.

Georg P., ehrenamtlicher Helfer der Tierrettung ICARA

Festnahme und Verdacht auf schwere Nötigung
Für den 60-Jährigen klickten die Handschellen. Der Linzer sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, über deren Verlängerung ein Richter jedoch erst entscheiden muss. „Wir haben bereits Strafantrag erhoben“, sagt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Dem Hundebesitzer wird schwere Nötigung vorgeworfen. Der Strafrahmen dafür beträgt maximal fünf Jahre Gefängnis. Für Bulldogge „Emma“ ging die Sache gerade noch einmal gut aus. „Der Hund war die erste Nacht in der Sauerstoffbox der Tierklinik Sattledt“, sagt Georg P. „Gestern ist er ins Tierheim nach Linz überstellt worden.“

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