Bankensprecher Willi Cernko fordert eine „besonnene Debatte“ und kündigt ein Entgegenkommen bei „Kreditproblemen“ an.
In der jüngsten Zinsdebatte meldet sich auch der Sprecher der heimischen Banken, Erste-Group-Chef Willi Cernko, zu Wort. Er verweist darauf, dass die Banken in den Corona-Jahren Teil der Lösung waren. Sie sorgten etwa dafür, dass Hilfen ausbezahlt wurden, oder stundeten Finanzierungen bei Zahlungsproblemen.
„Sektor nicht mit Populismus schwächen“
Durch die politische Diskussion über eine mögliche „Übergewinnsteuer“ sieht er den starken und gesunden heimischen Bankensektor in Gefahr. „Wir sollten die Debatte besonnen und faktenorientiert führen und den Sektor nicht mit kurzfristigen populistischen Maßnahmen schwächen“, betont Cernko. Denn auch die EZB fordert - um für Krisen gerüstet zu sein - von den Banken den Aufbau von Eigenkapital. Im jüngsten Stresstest schnitten unsere Institute gut ab, lagen im Europavergleich aber dennoch „nur“ im Mittelfeld.
Kreditnehmern mit variablen Verträgen, die durch die steigenden Leitzinsen Probleme haben, will man aber „entgegenkommen“, kündigte Cernko an. Details dazu sollen noch folgen.
Oberbank-Chef: So viele Sparprodukte wie schon lange nicht
Zur Klage über hohe Soll- und niedrige Habenzinsen am Girokonto betonte Oberbank-Chef Franz Gasselsberger für den Bankenverband, dass Girokonten keine Veranlagungsfunktion haben, sondern dem Zahlungsverkehr dienen. Sparprodukte gebe es so viele wie schon lange nicht.
Vorsicht bei Kontoüberziehung, hier fallen 5,9 bis 13,5 Prozent Sollzinsen an. Weil man den „Verfügungsrahmen“ aber jederzeit nutzen kann (einen Konsumkredit muss man beantragen), verlangen die Banken hier deutlich mehr. Daher nur im Notfall verwenden.
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