

Knapp einen Monat nach dem Mord an einer 62-Jährigen im Kärntner Eberndorf hat ihr tatverdächtiger Lebensgefährte in der U-Haft erstmals sein Schweigen gebrochen. Der 69-jährige Holländer soll seine Lebensgefährtin mit einem Textilmesser übel zugerichtet haben. Die schwer verletzte Frau verblutete in der gemeinsamen Wohnung. Die wirren Aussagen des Verdächtigen geben den Ermittlern allerdings noch einige Rätsel auf.
Was war das Motiv für diese Bluttat? Warum informierte der Verdächtige darüber seine Tochter per SMS? Wollte der Mord-Verdächtige sein eigenes Leben ebenfalls beenden? Die erhebenden Kriminalisten standen nach der brutalen Messerattacke vor einigen offenen Fragen. In der Nacht auf den 7. Juli soll der Mann die 62-Jährige mit einem Stanleymesser getötet und anschließend der gemeinsamen Tochter geschrieben haben, dass bei Erhalt dieser Nachricht weder er noch seine Partnerin am Leben sein würden. Gefasst wurde der mutmaßliche Mörder, nachdem er auf der Südautobahn mit seinem Auto einen Unfall verursacht hatte.
In Tatnacht floss der Alkohol
Seit seiner Festnahme schwieg der 69-Jährige beharrlich. Erst vor wenigen Tagen hat er erstmalig ausgesagt. Doch die Ermittler werden nicht schlau daraus, was der Holländer ihnen dabei aufgetischt hat. „Der Verdächtige gab an, sich nur noch rudimentär an die Tatnacht erinnern zu können“, erzählt Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Seiner Aussage nach habe das Paar in der Tatnacht gemeinsam Alkohol getrunken. Als dann das spätere Opfer in der Küche gestürzt sein soll, habe der Verdächtige sie mit einem Stanleymesser attackiert und schwerstens verletzt.
Tat-Rekonstruktion und psychiatrische Untersuchung
„Warum er das gemacht hat, wusste er laut seinen Angaben selbst nicht mehr“, so Kitz. Er habe von einem Blackout gesprochen. „Die Nachricht an seine Tochter begründete er damit, dass er Schwierigkeiten mit dem Erbe vermeiden habe wollen“, so Kitz, der sich jedoch nicht erklären kann, was der Holländer damit gemeint haben könnte. Nach den teilweise wirren Angaben werde der Verdächtige deshalb auch noch psychiatrisch untersucht: „Außerdem wird es eine Tat-Rekonstruktion geben“, bevor es zu einer Anklage kommen kann. Daran wolle der Verdächtige mitwirken. „Er bleibt so lange weiterhin in U-Haft.“
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