Kampf um Vomp

Tirols Heli-Stützpunkt: Die Retter behielten Recht

Tirol
29.07.2023 08:00

Nach monatelangen Protesten aus der Bevölkerung zog Verteidigungsminister Klug seine Schließungsorgie für Tirol zurück, der Heeres-Helistützpunkt Vomp blieb. Jahre später betonen die Landeshauptleute von Tirol und Vorarlberg dessen Wichtigkeit - späte Genugtuung für die Retter von einst. 

„Wiener Einsparungskünstler im Ministerium für Unklugheit“ (Copyright Fritz Gurgiser) wollten 2015 den Bundesheer-Heli-Stützpunkt in Vomp sang- und klanglos zudrehen. Doch mit einem derartigen Gewitter aus Tirol hatte der damalige SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug nicht gerechnet.

Widerstandsbewegung mit Unterschriftenlisten
Vor allem sein Argument, im Notfall könnten Bundesheer-Hubschrauber auf jedem Sportplatz oder auf Parkplätzen landen, feuerte den Widerstand gegen seine Schließungspläne an. Denn zu Ende gedacht war das nicht: Erstens wäre ein Anflug aus den verbliebenen Stützpunkten in Ostösterreich bei Schlechtwetter nicht in kürzester Zeit möglich gewesen, und zweitens „wären weder Flughafen Innsbruck noch die erwähnten Sportplätze in der Lage, von heute auf morgen im Katastrophenfall zehn oder mehr Hubschrauber tage- und wochenlang zu stationieren, zu warten, zu tanken. Und wenn, dann nur zu horrenden Kosten“, hielt Gurgiser als Vomper Initiator der Widerstandsbewegung fest.

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Wir sind als Unabhängige Freunde des Hubschrauberstützpunktes Vomp wie immer Stets bereit und unterstützen die Forderung nach zwei weiteren Hubschraubern zu 100 Prozent.

Fritz Gurgiser, Obmann Transitforum Austria

Zwei neue Heeres-Hubschrauber gefordert
Die Protestwelle wurde auch von Blaulichtorganisationen und der Arbeiterkammer Tirol getragen. Späte Genugtuung für die vielen Retter von damals - Tausende Unterschriften wurden gesammelt: Die Landeshauptleute von Tirol und Vorarlberg, Anton Mattle und Hannes Wallner, fordern jetzt, wie berichtet, die Stationierung der neuen Bundesheer-Helikopter AW 169 in Vomp. Mehr noch.

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Die Sachlage hat sich durch die extremen Wetterveränderungen seit 2015 stark verändert. Daher ist es heute wichtiger denn je, im Westen voll „einsatzbereit“ zu sein - 365 Tage im Jahr, denn die Wettkapriolen durch die Klimaveränderung sagen sich nicht an, sie kommen unvermittelt.

Fritz Gurgiser, Obmann Transitforum Austria

Drehscheibe für Westachse
„Der Hubschrauber-Stützpunkt Vomp soll als zentrale Drehscheibe für die Westachse ausgebaut werden“, forderte VP-NR Hermann Gahr am Freitag. „Sowohl im Falle von Naturkatastrophen als auch bei anderen unvorhergesehenen Ereignissen ist oft rasche Hilfe aus der Luft gefragt, damit im Ernstfall rasch reagiert und direkt vor Ort geholfen werden kann.“

Alte Koalition drehte Entschließungsantrag ab 
„Die Forderung nach der Stationierung von zwei Hubschraubern des Bundesheeres im Westen von Mattle und Wallner ist scheinheilig“, sagt hingegen FP-Chef Markus Abwerzger: „Ein Entschließungsantrag für den Erhalt des Stützpunktes ist damals von SPÖ und ÖVP abgelehnt worden!“

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