Unterwasser-Vielfalt

Forscher entdecken Fisch ohne Gehirn in Schottland

Wissenschaft
02.01.2012 14:54
Das Jahr 2011 war für die Meeresforscher Schottlands ein Jahr der Entdeckungen, wie das Marineministerium in einer Aussendung mitteilte. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Fisch, der statt eines Gehirns lediglich über einen Nervenstrang in seinem Rücken verfügt. Die neu entdeckte Spezies repräsentiere einen Abschnitt der Evolution, aus dem die ersten Lebewesen mit Rückenmark hervorgingen, so die Wissenschaftler.

Der Fisch gehört zur Gattung der sogenannten Lanzettfischchen, denen sowohl ein knöcherner Schädel als auch Extremitäten und eine Wirbelsäule fehlen. Er wurde vor der Küste von Tankerness gefunden, heißt es in dem Forschungsbericht. Einen wissenschaftlichen Namen hat er aber noch nicht, da man noch nicht genau wisse, zu welcher Untergattung er gehöre.

Weiters berichtet das Marineministerium von der Entdeckung der vermutlich größten bisher bekannten Pferdemuschel. 48 Zentimeter groß, wurde sie bei einer Expedition entlang der Hebrinden-Inseln an der Nordwestküste entdeckt (zweites Bild). In der Nähe von Caithness wurde das größte Muschelbett des Landes gefunden, die Riesenmuscheln können bis zu 50 Jahre alt werden. In Loch Linnhe in Argyll entdeckten Forscher die größte bisher bekannte Kolonie von Feilenmuscheln (Liamria hians) sowie mehrere Kolonien von Federsternen (weitere Bilder).

WWF: "Vielfalt erhalten"
Das schottische Marineministerium zeigte sich erfreut über die Forschungsergebnisse. Richard Lochhead, Umweltbeauftragter des Ministeriums, in einer Aussendung: "In einem Zeitalter, in dem die ganze Welt bereits erforscht zu sein scheint, überrascht es uns doch immer wieder, welche Vielfalt noch unter der Meeresoberfläche wartet."

Dan Barlow, Vorsitzender des WWF Schottland, pocht darauf, diese Vielfalt verstärkt zu schützen. "Diese Erkenntnisse zeigen uns, dass Schottlands Küsten eine unglaubliche Tier- und Pflanzenwelt beheimaten, und es sollte uns damit klar sein, dass wir zukünftige Entscheidungen so treffen müssen, dass wir diese auch erhalten."

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