IS-Anschläge von 2016
Brüssel-Terror: Schuldsprüche gegen Abdeslam & Co.
Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel haben die Geschworenen mehrere der zehn Angeklagten des terroristischen Mordes schuldig gesprochen, darunter Salah Abdeslam, den einzigen Überlebenden der Bataclan-Attentäter in Paris, und Mohamed Abrini, der auch wegen seiner Beteiligung an dem Massaker in Frankreich im November 2015 angeklagt war. Das verkündete Gerichtspräsidentin Laurence Massart am Dienstagabend.
Sechs Angeklagte wurden für terroristischen Mord verurteilt. Drei wurden demnach von diesem Vorwurf freigesprochen. Über die Strafen soll ab September entschieden werden.
Es wird davon ausgegangen, dass einer der zehn Angeklagten mittlerweile in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten vor Gericht wurde 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an fast 700 Menschen sowie die Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legte die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last.
Fakten
Bei den Terroranschlägen vom 22. März 2016 am Flughafen Zaventem und in einer Metrostation in der belgischen Hauptstadt starben 32 Menschen, 340 wurden verletzt. Das Urteil wurde von einer zwölfköpfigen Jury nach mehr als zweiwöchigen Beratungen ohne Kontakt zur Außenwelt gefällt. Die Geschworenen entschieden Belga zufolge auch, die Angeklagten für vier weitere Todesopfer zur Rechenschaft zu ziehen, die nach den Anschlägen gestorben waren - etwa nach langer Krankheit oder durch Suizid. Die offizielle Zahl der Todesopfer erhöht sich damit von 32 auf 36.
Vor den Anschlägen in Brüssel hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in Paris und Brüssel wurden wohl von derselben Terrorzelle eingefädelt, daher standen von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht - unter anderem der Hauptangeklagte im Pariser Prozess, Salah Abdeslam.
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