Österreichs U19-Frauen-Nationalteam hat den Aufstieg ins Halbfinale der Europameisterschaft in Belgien knapp verpasst!
Drei Tage nach dem 1:0 über die Niederlande holte die ÖFB-Auswahl am Montag in La Louviére gegen Gastgeber Belgien mit einem 3:3 (1:0) zwar einen Punkt, Schützenhilfe von Deutschland blieb aber aus. Die Niederlande siegten in Tubize mit 3:1 und verdrängten die Österreicherinnen aus den Aufstiegsrängen.
„So kurz nach dem Spiel ist es eigentlich nur zum Weinen!“
„Wir können uns heute nichts vorwerfen, so ist der Sport manchmal. Was wir heute von der ersten Minute an abgeliefert haben, war ein Wahnsinn. Wir haben alles, was wir haben, am Platz gelassen. So kurz nach dem Spiel ist es eigentlich nur zum Weinen“, sagte ÖFB-Teamchef Hannes Spilka.
„Wir sind immer wieder zurückgekommen nach den Gegentoren, hätten aber noch besser verteidigen müssen. Dennoch glaube ich, dass wir auf uns stolz sein können. Wir sind so ein super Team, darum bin ich sehr traurig, dass die Reise jetzt zu Ende ist“, meinte Chiara D ́Angelo. Anna Holl bedauerte: „Es ist ein Traum zerplatzt, der zum Greifen nah war.“
ÖFB-Elf lag dreimal in Führung, Belgien schaffte jeweils Ausgleich
Magdalena Rukavina (11.), Linda Natter per Elfmeter (50.) und Valentina Mädl (59.) brachten die in der ersten Halbzeit sehr starke ÖFB-Elf dreimal in Führung. Belgien schaffte jeweils den Ausgleich und drängte im Finish - erfolglos - auf den Sieg, womit das rot-weiß-rote Team die Gruppe auf Rang drei beendete. Mit vier Punkten aus drei Spielen dürfen die Österreicherinnen ihre zweite Teilnahme an einer U19-EM dennoch als Erfolg verbuchen.
Das Team von Spilka fand gegen die Gastgeberinnen sehr gut ins Spiel. Der ÖFB-Nachwuchs ließ in der ersten halben Stunde defensiv nichts zu und setzte Belgien mit starkem Forechecking unter Druck. Nach einem erfolgreichen Pressing an der Strafraumgrenze gelang auch die frühe Führung durch Mittelfeldspielerin Rukavina (USV Neulengbach), die mit einem herrlichen Weitschuss aus rund 20 Metern traf. Nach einem neuerlichen Ballgewinn im Angriffsdrittel hatte Isabel Aistleitner das 2:0 am Fuß, die Stürmerin traf aber nur die Stange (29.).
Torschützenkönigin Natter verwandelte Elfmeter sicher
Nach der Pause sahen die Fans im Tivoli Stadium von La Louviére einen offenen Schlagabtausch mit fünf Treffern innerhalb einer Viertelstunde. Die Belgierinnen schafften durch Lore Jacobs per Kopf den Gleichstand (47.), der nicht lange hielt. Nach einem Foul an Amelie Roduner verwandelte Natter (SPG Altach/Vorderland), Torschützenkönigin der Frauen-Bundesliga, den Elfmeter sicher zur neuerlichen Führung (50.). Die Heimischen schafften mit einem Weitschuss von Valesca Ampoorter schnell wieder den Ausgleich (56.).
Mädl (SKN St. Pölten), Siegtorschützin gegen die Niederlande, traf zum 3:2 (59.), postwendend sorgte Marie Detruyer (60.) für den nächsten Ausgleich. Zudem kam auch vom Parallelspiel in Tubize eine schlechte Nachricht. Die Niederlande gingen gegen Deutschland in Führung (62.), Österreich lag damit nur noch auf Rang drei und außerhalb der Aufstiegsplätze. Fast zeitgleich riss der Faden im Spiel der Österreicherinnen, die aber den Punktgewinn über die Zeit brachten.
Beim Turnier in Belgien war zum vierten Mal der rot-weiß-rote Frauen-Nachwuchs bei einer EM dabei, davor mit bescheidenen Erfolgen. Bei der U17-EM 2014 in England, der EM-Premiere für ÖFB-Mädchen, gab es im November und Dezember 2013 zunächst ein 0:0 gegen Portugal und zum Abschluss einen 1:0-Sieg gegen Italien dank eines Treffers der damaligen Kapitänin und aktuellen A-Teamspielerin Barbara Dunst. Diese vier Punkte stellte das aktuelle U19-Team in Belgien ein. Bei der U19-EM 2016 in der Slowakei blieben die ÖFB-Frauen punktelos, auch bei der U17-EM 2019 in Bulgarien gab es keine Zähler.
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