Schlepper-Prozess

Neun Flüchtlinge tagelang im Lastwagen eingesperrt

Chronik
21.07.2023 19:00

Es gehört noch immer zum Alltag der Polizisten im Innviertel (Oberösterreich): Sie holen geschleppte Flüchtlinge aus kleinen und großen Lastwagen. Am Freitag stand in Ried ein Schlepper vor dem Richter, der seine „Kunden“ über Tage unversorgt gelassen haben soll.

Tagelang sollen neun Migranten auf der Ladung in einem Sattelschlepper eingepfercht gewesen und von der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft warf dem 51-jährigen Türken, der den Lastwagen chauffiert hatte, vor, dass er, für seine illegalen Passagiere zu wenig Wasser und Nahrung bereitgestellt habe, sie ihre Notdurft auch in Flaschen verrichten mussten. Denn Aussteigen war kein Thema, die Ladung verplombt.

Der Schlepper soll 200 bis 400 Euro von jedem „Kunden“ erhalten haben, und er sollte seine menschliche Fuhr eigentlich bis nach Deutschland bringen. Doch in Suben, kurz vor der Grenze, war dann am 17. Mai dieses Jahres Endstation. Polizisten fanden die illegalen Flüchtlinge, befreiten sie und nahmen den Schlepper fest. Er wurde zum Prozess aus der U-Haft vorgeführt.

Der Richter sah die Schuld des Türken als erwiesen an, er wusste also von seiner „Fracht“, verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft, davon acht Monate unbedingt. Der Spruch ist noch nicht rechtskräftig.

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