Der SK Rapid Wien muss seinen 34-jährigen Torgaranten in Watte packen - sein Ausfall wäre fatal, ein weiterer Stürmer kommt nicht. Sportchef Katzer setzt auf Mayulu: „Wir müssen ihm das Vertrauen schenken.“
„Der Burgi ist fit wie ein Turnschuh. Ich wollte sogar, dass er sich manchmal etwas rausnimmt, aber er ist sehr ehrgeizig, er will es wissen“, schwärmte Rapids Trainer Zoki Barisic Anfang der Woche noch von der Fitness von Guido Burgstaller …
… und dann fehlte der Stürmer beim 0:3 gegen Union am Mittwoch an der Alten Försterei. Offiziell leicht angeschlagen, daher wurde er in Wien behandelt, statt nach Berlin zu fliegen. Am Sonntag im Cup bei Donaufeld sollte er aber schon wieder dabei sein.
„Weiß nicht, was Leute erwarten“
Und dennoch offenbart sich da das grün-weiße Spiel mit dem Feuer: Rapid müsste Burgi eigentlich in Watte packen, ist abhängig von einem 34-Jährigen! Der letzte Saison 25 Treffer erzielte, Torschützenkönig wurde - ist das zu toppen? „Ich weiß nicht, was die Leute erwarten“, winkt Burgstaller ab. Er kennt die Rolle als „Alleinunterhalter“.
Aber letzte Saison gab es an vorderster Front mit Ferdy Druijf und Bernhard Zimmermann personelle Alternativen. Beide waren mit ihrer Reservistenrolle unzufrieden, forcierten einen Wechsel, wurden daher nun auf ihren Wunsch verliehen.
Ein System mit zwei klassischen Mittelstürmern - in Hütteldorf oft gefordert - ist derzeit unmöglich. Wer stürmt, wenn Burgstaller ausfällt? „Wir haben Spieler dafür“, versteht Sportchef Markus Katzer die Diskussion, aber nicht die Dramatik: „Ich bin ein Pragmatiker.“ Er verweist auf Oliver Strunz, und vor allem Fally Mayulu. Gerade 21 Jahre alt geworden, von Blau Weiß Linz gekommen. „Er wird noch Zeit brauchen“, sagt jedoch Barisic. Was Katzer klar war: „Aber er hat ein Profil, die Perspektive. Wir müssen bei Rapid auch einmal zulassen, dass sich jemand entwickelt. Dafür muss man ihm das Vertrauen schenken. Wie es auch andere Klubs machen.“
Größere Baustelle
Nahezu ausschließen kann man, dass Rapid noch einen weiteren Stürmer holt. „Andere Positionen haben Priorität“, bestätigt Katzer, der vor allem im zentralen Mittelfeld die größte „Baustelle“ hat. „Aber wir werden keinen Transfer tätigen, nur um einen Spieler zu holen. Wir müssen von ihm überzeugt sein.“ Nachsatz: „Wir haben nicht die Möglichkeit, einen Spieler zu holen, der uns unter Garantie ab der ersten Sekunde hilft.“ Das war letzten Sommer Burgstaller, Mayulu soll es werden.
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