Vierkanter in Flammen

Arme Kühe rannten bei Stallbrand um ihr Leben

Oberösterreich
01.07.2023 09:52

Es war dramatisch - vor allem, weil 100 Kühe noch im Stall waren: Während zweieinhalb Kilometer entfernt in der Burg Clam ein Konzert stattfand, waren in der Ortschaft Unterhörnbach (Oberösterreich) 18 Feuerwehren im Löscheinsatz. Ein Vierkanter-Hof stand in Vollbrand, 15 Tiere verendeten. 

Das berichtet die Polizei: Am Freitag gegen 18.45 Uhr kam es aus bisher ungeklärter Ursache zu dem Brand. Der 53-jährige Landwirt, dessen zwei Söhne und ein Freund waren soeben damit fertig geworden, Strohballen über den Stallungen einzuräumen. Beim Abendessen bemerkten sie, dass Rauch aus dem Dachstuhl stieg.

Bei der Ankunft der ersten Einsatzkräfte stand der Stall bereits in Vollbrand. Das Feuer hatte sich, angefacht durch starken Wind, rasch auf das gesamte Stallgebäude ausgebreitet, in dem sich 100 Kühe befanden. 30 Tiere waren ausgebüxt und mussten von der Feuerwehr unter Zuhilfenahme mehrerer Drohnen in der Umgebung gesucht werden.

Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht hindurch. Auch am Samstag waren noch Florianis im Einsatz. (Bild: Kerschi.at)
Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht hindurch. Auch am Samstag waren noch Florianis im Einsatz.

Wohnhaus gerettet
Ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus verhinderten die Einsatzkräfte. Schlimm: 15 Kühe verendeten im Stallgebäude, weil sie aufgrund der starken Brandentwicklung und der Gefahrenlage nicht mehr zu retten waren, so Victor Vogelsang vom Bezirksfeuerwehrkommando Perg.

Auch Feld geriet in Brand
Der Funkenflug hatte zudem ein angrenzendes Feld entzündet, das jedoch umgehend von den anwesenden Einsatzkräften abgelöscht werden konnte. Um ausreichend Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen, waren mehrere Löschwasserleitungen nötig. Auch Landwirte mit Vakuumfässern waren im Einsatz.

Kriseninterventionsteam betreute fünf Menschen
Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreute vor Ort fünf Personen. Die Feuerwehr Amstetten unterstützte die Löscharbeiten mit dem Großtanklöschfahrzeug und einer Teleskop-Mastbühne. Um eine effektive Brandbekämpfung zu gewährleisten, wurde umfassend von außen und oben gelöscht.

Zur Versorgung und Betreuung der verbliebenen Kühe waren zwei Tierärzte sowie mehrere Jäger und Landwirte vor Ort. Ein Brandsachverständiger begann Samstagfrüh an der Einsatzstelle mit den Ermittlungen. Insgesamt standen 18 Feuerwehren mit über 170 Kräften im Einsatz. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden vom Landeskriminalamt OÖ übernommen. Da durch das gelagerte Stroh die Flammen immer wieder aufflackerten, gestalteten sich die Nachlöscharbeiten äußerst schwierig.

Gleichzeitig lief Konzert mit 5000 Besuchern
Die FF Klam musste parallel dazu noch eine Brand-Sicherheitswache beim Clam-Konzert mit über 5000 Besuchern abarbeiten. Es kam wegen des Löscheinsatzes bei den Zu- und Abfahrten zum Konzertgelände zu kurzzeitigen Behinderungen.

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