Letzte Inspektion

Kühlwasser aus Atomruine kann bald ins Meer laufen

Ausland
27.06.2023 06:28

Japans Atomaufsichtsbehörde will vor dem geplanten Beginn der Ableitung riesiger Mengen verdünnten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer letzte Inspektionen vornehmen. Laut japanischen Medienberichten sollen die Untersuchungen der nun fertiggestellten Anlagen zur Verklappung von mehr als 1,3 Millionen Tonnen an diesem Mittwoch beginnen.

Das derzeit in rund 1000 riesigen Tanks gelagerte Wasser wird vor der Ableitung durch einen Unterwassertunnel gefiltert und verdünnt - der Tunnel ragt einen Kilometer weit ins Meer. Vor Beginn der Inspektion der Atomaufsicht wird ein Probelauf mit Süßwasser abgeschlossen. Die Verklappung dürfte Jahrzehnte dauern.

Die nun fertiggestellten Anlagen zur Ableitung riesiger Mengen verdünnten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima werden den Medien präsentiert. (Bild: AP)
Die nun fertiggestellten Anlagen zur Ableitung riesiger Mengen verdünnten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima werden den Medien präsentiert.

Widerstand gegen Ableitung ins Meer
Gegen die Ableitung ins Meer regt sich weiter Widerstand örtlicher Fischer, die Reputationsschäden und Umsatzeinbußen befürchten. Die Regierung werde eine endgültige Entscheidung über die Freisetzung des Kühlwassers treffen, nachdem die Atomaufsichtsbehörde ihre Inspektion der Anlagen abgeschlossen und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ihren Abschlussbericht über die Sicherheit des umstrittenen Unterfangens vorgelegt habe, hieß es weiter.

Platz zum Lagern geht aus
Im AKW Fukushima Daiichi war es am 11. März 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und riesigen Tsunamis zu einem Super-GAU gekommen. Mehr als zwölf Jahre danach müssen die zerstörten Reaktoren weiterhin mit Wasser gekühlt werden. Durch einsickerndes Regen- und Grundwasser nimmt die Menge verstrahlten Wassers täglich zu. Es wird bisher in Hunderten von riesigen Tanks gelagert, doch nun gehe der Platz aus, argumentiert der Betreiber Tepco. Zudem seien die Tanks auf dem Gelände der dauernden Gefahr durch neue Erdbeben ausgesetzt.

Die Regierung entschied daher, dass das Wasser in den Pazifik geleitet werden soll. Es wird zwar zuvor gefiltert, doch kann das Filtersystem ALPS das Isotop Tritium nicht herausfiltern. Nach Darstellung von Tepco und der IAEA besteht dennoch keine Gefahr, da das Wasser verdünnt werde und Tritium in geringen Mengen unschädlich für Menschen sei. Die Konzentration werde auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinken, was einem Vierzigstel des nationalen Schwellenwerts entspreche. Sollte die Menge des Meerwassers zur Verdünnung nicht ausreichen oder die Konzentration anderer radioaktiver Stoffe als Tritium unnormale Werte aufweisen, wird nach Angaben des Betreibers ein Notabschaltventil aktiviert, um die Freisetzung zu stoppen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele