„Be-Ziehungen“: Das Greith Haus im südweststeirischen St. Ulrich im Greith zeigt in seiner heurigen Sommerausstellung „steirische“ Werke von Maria Lassnig. Darunter auch welche, die noch nie öffentlich zu sehen waren.
Sie war ihrer Zeit voraus - und hat die Lorbeeren dafür erst sehr spät in ihrem Leben geerntet: Maria Lassnig zählt zu den wohl wichtigsten österreichischen Künstlerfiguren des 20. Jahrhundert.
Kompromisslos ihren Weg gegangen
1919 in Kärnten geboren, ist Lassnig kompromisslos ihren eigenen Weg gegangen. Lebenslang eines ihrer zentralen Themen war die Selbstwahrnehmung, die Sicht auf ihre Persönlichkeit und ihren Körper, die sie exzessiv erkundete und in Bilder bannte, die ebenso beeindruckend wie beklemmend sind.
Lange Zeit erhielt sie dafür nicht die Anerkennung, die ihr zustand. Erst spät wurde sie mit Preisen geehrt - 1982 wurden ihre Werke auf der documenta gezeigt, 1988 erhielt sie den Großen Österreichischen Staatspreis und 2013 den Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig.
Lebenswerk mit furiosem Schlusspunkt
Das Besondere an Lassnig: Sie blieb bis kurz vor ihrem Tod 2014 nicht nur künstlerisch aktiv, sondern gestaltete ihre Bilder mit zunehmendem Alter immer dichter und deutlicher und setzte in ihrem Lebenswerk somit einen furiosen Schlusspunkt.
Die Ausstellung im Greith Haus, die Peter Pakesch kuratiert hat und die heute eröffnet wird, zeigt ausnahmslos Werke aus steirischen Beständen. Einerseits sind Leihgaben der Neuen Galerie Graz zu sehen, wo Lassnig 2012 in einer sensationellen Schau viele ihrer persönlichsten Werke zum ersten Mal gezeigt hat. Darunter auch die Serie „Be-Ziehungen“, die der Schau im Greith Haus ihren Titel verleiht. Andererseits sind aber auch Werke aus sechs steirischen Privatsammlungen zu sehen - einige der Bilder werden erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.
Einmal mehr zahlt sich der Ausflug nach St. Ulrich in Greith also aus. Die Ausstellung ist bis 15. August, jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
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