Heute Abend enthüllte Michael Schuster sein beeindruckendes Covid-Kunstwerk im Herzen der Grazer Stadtkrone. Mit Ende der Pandemie ist auch das Kunstprojekt rund um die drei Corona-Denkmäler von „Krone“ und Land Steiermark im Ziel.
Covid19 - 2020: Als die Dämmerung heute über die Landeshauptstadt hereinbrach, leuchtete dieser Schriftzug zum ersten Mal kräftig auf einem neuen Kunstwerk mitten im Herzen der Grazer Stadtkrone auf. Künstler Michael Schuster stellte das letzte der drei steirischen Corona-Denkmäler der Öffentlichkeit vor - und es zog sofort die neugierigen Blicke von Spaziergängern auf sich, die entlang der Erzherzog-Johann-Allee nahe dem Burgtor flanierten.
Der Zeitpunkt der Enthüllung könnte besser nicht sein. In wenigen Tagen sind auch die letzten verbliebenen Pandemie-Maßnahmen endgültig Geschichte - und damit auch die Zeit von Ausgehverboten, Abstandsregeln, Quarantäne - und Angst.
„Corona-Denkmäler regen zur Auseinandersetzung mit dem Ausnahmezustand an“
„Wie haben wir 2020 über das Virus gedacht? Wie werden wir in einem Jahrzehnt darüber denken? Wahrnehmungen und Meinungen verändern sich - die Corona-Denkmäler werden aber beständig zur Auseinandersetzung mit dem Ausnahmezustand anregen, den wir Gott sei Dank überwunden haben“, betonte Landeshauptmann Christopher Drexler am Abend.
Stichwort Beständigkeit: Die drei Installationen werden die Zeiten überdauern - genau wie auch die Pestsäulen. All diese Monumente sollen den Dank über das Ende der Pandemien zeigen und die Erinnerung daran am Leben erhalten. Das war die Idee der „Krone“ im Frühjahr 2020. „Wir waren überwältigt von der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die den Kunst-Wettbewerb von ,Krone’ und Land Steiermark zu einem der erfolgreichsten überhaupt gemacht haben“, freute sich Gerald Schwaiger, Chef vom Dienst der „Steirerkrone“. 220 Künstler hatten 300 Vorschläge eingereicht.
Kunstwerk zeigt Risse in der Gesellschaft
Der Vorsitzende der Jury, Ralph Schilcher, zeigte sich „erleichtert, dass das dritte preisgekrönte Kunstwerk endlich einen Platz in Graz gefunden hat“. Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum (KiöR), lobte die Arbeit: „Bewusst werden hier Risse und Ungleichheiten in unserer Gesellschaft, aber auch Widerstandskraft und Energien des menschlichen Organismus sichtbar.“
Die brüchige Form der Buchstaben und Ziffern der Skulptur - verursacht durch die Materialwahl Cortenstahl - verweist auf die Bedrohung und Zerbrechlichkeit unseres Lebens. „Ich wollte damit eine Endzeitstimmung darstellen und war dabei inspiriert vom Film ,Die Klapperschlange’ aus den 1980er-Jahren, der eben diese zeigte“, erklärte Michael Schuster beim sehr stimmigen Festakt.
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