Im Grazer Gemeinderat

Gutachter-Kampf: Wer ist Nachfolger des FPÖ-Klubs?

Steiermark
15.06.2023 16:05

Am Rande des Finanzskandals um die FPÖ Graz gibt es ein hartes juristisches Match zwischen der Steiermark und Kärnten: Der Korruptionsfreie Gemeinderatsklub bekämpft den Ausschluss aus dem Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt.

Gute Freunde werden sie nicht mehr, die Staatsanwaltschaft Klagenfurt und der Korruptionsfreie Gemeinderatsklub (KFG) in Graz. Deren Klubobmann Alexis Pascuttini hat im Mai das schleppende Ermittlungstempo im Finanz-Skandal der Grazer FPÖ kritisiert. Vor Kurzem hat der KFG dann den Opferstatus im Ermittlungsverfahren verloren - und damit die Akteneinsicht. Erfahren hat Pascuttini die Entscheidung aus der „Krone“ - ihm erreichte das Schreiben aus Klagenfurt erst Tage später mit der Post.

Der juristische Zankapfel: Ist der KFG Rechtsnachfolger des FPÖ-Gemeinderatsklubs und somit ein Geschädigter in der Affäre um mutmaßlich veruntreute Klubfördermittel? Pascuttini und die weiteren beiden KFG-Gemeinderäte Astrid Schleicher und Michael Winter wurden ja im Vorjahr aus der FPÖ geworfen.

KFG legt Einspruch ein
Nein, sagt ein Gutachten des Linzer Strafrechtsprofessors Alois Birklbauer im Auftrag von FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek - und die Staatsanwaltschaft ist dieser Argumentation anscheind gefolgt. Dem widerspricht Pascuttini heftig, sein schillernder Anwalt Michael Dohr aus Niederösterreich wird in den nächsten Tagen Einspruch erheben.

Der KFG hat ein Gegengutachten beim Grazer Uni-Professor Bernd Wieser eingeholt: Es habe nach einer Klagsdrohung der FPÖ nur eine Namensumbenennung gegeben, aber keine neue Klubgründung, so dessen Conclusio. Sprich: Es ist der alte Klub mit neuem Namen.

Rasche Absage für Claudia Schönbacher
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt sprach gegenüber Medien von einem Fehler, dass man dem KFG zunächst Opferstatus gewährte. Für Pascuttini nicht nachvollziehbar: Bereits im Oktober des Vorjahres habe es vom Anwalt eines Beschuldigten einen Anlauf gegeben, den KFG ausschließen zu lassen. „Das Thema war also damals schon am Tisch.“ Und im Jänner war Pascuttini sogar persönlich zur Akteneinsicht in Klagenfurt.

Detail am Rande: Auch KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher wollte sich als Privatbeteiligte dem Verfahren anschließen (sie sieht sich als Geschädigte, weil sie jahrelang Parteisteuer zahlte) - die Absage kam binnen Tage.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele