Immer Mitarbeiter in der Krankenhaus-Verwaltung fühlen sich überlastet. Dabei sind derzeit fast alle Stellen besetzt. Betriebsrat will deshalb kürzere Arbeitszeit.
Alle reden über zu wenige Ärzte und fehlende Pfleger. Aber „es wird nie und nimmer hinterfragt, wie es uns geht. Schaut euch mal in der Verwaltung um!“ Angestellte eines Ordenskrankenhauses wenden sich in einem Brief an die „Krone“. Quintessenz: Nicht nur die Herren und Damen in den weißen Kitteln und die Pflegekräfte, sondern auch das administrative Personal in den Spitälern ist überlastet.
Ich verstehe gut, dass sich nun auch das Verwaltungspersonal zu Wort meldet. Auch dort wird die Arbeit stetig mehr.
Sebastian Prohaska, Betriebsrat im Ordensklinikum Linz
Bild: Dostal Harald
Mehr Arbeit
„Die Verwaltungsarbeit hat zugenommen“, bestätigt Erwin Deicker, Betriebsrat im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. „Es gibt viel mehr Dokumentation und Ärztebriefe. Aber das Personal ist nicht mehr, sondern weniger geworden.“ Einen ähnlichen Eindruck hat Betriebsrat Sebastian Prohaska vom Linzer Ordensklinikum: „Der Arbeitsdruck in der Verwaltung ist gestiegen. Aber auf der öffentlichen Bühne ist nur von Ärzten und Pflegern die Rede.“
Vier Stellen frei
Die Zahlen aus den Spitälern zeichnen mitunter ein anderes Bild. Am Ordensklinikum Linz sind 439 Personen in der Verwaltung beschäftigt, nur vier Vollzeit-Stellen sind aktuell unbesetzt. Im Klinikum Wels-Grieskirchen sind 23 Jobs in Management und Administration ausgeschrieben. Bei den Brüdern in Linz und den Schwestern in Ried sind alle Verwaltungsposten besetzt.
Attraktivität steigern
Dennoch räumt etwa das Linzer Ordensklinikum ein: Wie derzeit überall gebe es auch in der Krankenhaus-Verwaltung Engpässe bei der Personalsuche. Man versuche, den Arbeitsplatz attraktiver zu machen, etwa mit Betreuungsangeboten für Kinder der Mitarbeiter. Betriebsrat Prohaska wünscht sich eine kürzere Arbeitszeit: „Im Gesundheitsbereich gibt es fast keine 40-Stunden-Wochen mehr, nur mehr in der Verwaltung.“
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