Ein 84-jähriger Österreicher wird derzeit in Afghanistan festgehalten. Bei dem Mann soll es sich um einen ehemaligen Lehrer und bekannten Neonazi aus Wien handeln. Er war trotz Reisewarnung im Mai an den Hindukusch gereist.
Die Onlineausgabe der Tageszeitung „Der Standard“ hatte berichtet, dass es sich bei dem Österreicher um einen Rechtsextremisten handle, der das Land bereits vielfach bereist habe. Bei ihm soll es sich um einen 84-jährigen ehemaligen Lehrer aus Wien handeln, der zugleich eine langjährig bekannte Figur der Neonazi-Szene in Österreich sein soll. So sei Herbert F. unter anderem Gründungsmitglied der Nationaldemokratischen Partei (NDP) gewesen, die 1988 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung aufgelöst wurde.
Vorwurf der Spionage
Die islamistischen Taliban in Afghanistan sollen dem Mann nun Spionage vorwerfen. Nach Informationen aus Neonazi-Kanälen auf Telegram ist laut dem Zeitungsbericht innerhalb der nächsten vier Wochen ein Urteil zu erwarten. F. hatte sich in rechtsextremen Onlinemedien seit Jahren als Afghanistan-Experte präsentiert und mehrfach betont, dass „Urlaub bei den Taliban sicher“ sei.
Hilfsleistungen für ihn sind laut dem Österreichischen Außenministerium schwer möglich. „Konsularische Hilfsleistungen für in Not geratene Österreicherinnen und Österreicher sind in Afghanistan selbstredend nur sehr beschränkt möglich, worauf das Außenministerium im Rahmen der Reisewarnung auch explizit hinweist“, hieß es in einer Mitteilung. Das Ministerium bemühe sich trotzdem „aktiv um eine Lösung“ und „stehe auch mit der Familie des Betroffenen in regelmäßigem Kontakt.“
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