Weil es am Weltmarkt nicht mehr ausreichend Baumwolle gibt, setzt die Linz Textil ganz auf wiederaufbereitete Fasern. Diese scheinen dauerhaft haltbar zu sein, sind aber auch teurer, doch das wird man beim Preis kaum spüren, auch nicht, dass man „Altkleider“ trägt.
Der Anbau von Baumwolle ist an der Grenze, und auf Kunstfasern aus Erdöl zu setzen, wäre der falsche Weg“, sagt Friedrich Schopf, Chef der Linz Textil, und will den Hunger auf neue Kleider zumindest zum Teil mit alten Fasern stillen. In der Spinnerei im kroatischen Klanjec wird erstmals im industriellen Stil Altkleidung neu versponnen. „Die Fasern werden chemisch aufbereitet und dadurch auf molekularer Struktur sogar verbessert“, erklärt Schopf, warum die Fasern – falls alles nach Plan läuft – immer im Kreis geführt werden können.
Am Anfang sollen jetzt bis zu 30 Prozent Recycling-Fasern zugesetzt werden, der Plan ist, diesen Prozentsatz auf 50 und im besten Fall 100 steigern zu können.
Doch das Sammeln und sortenreine Aufbereiten von Altkleidung, in der oft die verschiedensten Materialien vernäht sind, ist aufwendig, und das macht die Recycle-Faser teurer als neue Ware. „Aber der Materialpreis – etwa in einem Hemd – ist im Vergleich zum Gesamtpreis sehr klein“, beruhigt Schopf angesichts der ohnehin allgemein steigenden Preise.
Ein Mangel an Nachschub ist nicht zu befürchten: Laut einer aktuellen Befragung hat jeder Österreicher 94 Kleidungsstücke im Schrank, ein Viertel davon wird maximal viermal pro Jahr getragen.
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