Korruptionsvorwürfe

Pakistans Ex-Premier Imran Khan verhaftet

Ausland
09.05.2023 17:28

Der im Vorjahr durch ein Misstrauensvotum abgesetzte pakistanische Premier Imran Khan gilt als einer der beliebtesten Oppositionspolitiker des südasiatischen Landes. Gegen den ehemaligen Cricket-Spieler laufen derzeit rund 100 unterschiedliche Gerichtsverfahren - unter anderem wegen Korruption. Nach einem missglückten Festnahmeversuch und einem Attentat ist Khan nun tatsächlich verhaftet worden. Dieser Schritt könnte die politischen Unruhen im Land weiter verschärfen.

Der 70-Jährige wurde am Dienstag aus einem Gerichtsgebäude in Islamabad abgeführt, wo er in Zusammenhang mit einem Kautionsantrag erscheinen musste. Lokale TV-Sender zeigten Bilder, wie Khan von Beamten in ein gepanzertes Fahrzeug geschoben wurde.

Der Polizei von Islamabad zufolge wurde Khan wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet. Haftbefehle waren von der Antikorruptionsbehörde ausgestellt worden. Die Verhaftung löste bei Khans Anhängern Empörung aus, in mehreren Städten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Polizeikräften. In der Millionenstadt Rawalpindi stürmten Demonstranten das Hauptgebäude des Militärs, auch in Lahore im Nordosten drangen Khan-Anhänger in ein Militärgebäude ein. Die Sicherheitskräfte leisteten keinen Widerstand, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Schussattentat während Demonstration
Khan wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum nach fast vier Jahren als Premierminister gestürzt. Ihm wurde unter anderem Missmanagement in der Wirtschaft vorgeworfen. In den vergangenen Monaten hatte Khan als Oppositionspolitiker immer wieder zu Massenprotesten gegen die Regierung und zu Neuwahlen aufgerufen. Während einer Demonstration im November schoss ihm ein Attentäter ins Bein.

Steckt Militär hinter Attentatsversuch?
Die Verhaftung erfolgte jetzt einen Tag nachdem das Militär eine Erklärung abgegeben hatte. Darin wurden Khans „erfundene und böswillige Behauptungen“ bedauert, dass hochrangige Militärs hinter den Attentatsversuchen gegen ihn steckten.

Seit Khans Absetzung hatte die pakistanische Justiz immer neue Vorwürfe gegen ihn vorgebracht. Er muss sich mittlerweile in rund 100 Fällen vor Gericht verantworten. Bei den Vorwürfen geht es um Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Beobachter sehen das Vorgehen gegen den ehemaligen Regierungschef als politisch motiviert an.

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