Schon seit Anfang Oktober werden im Bereich des Vulkans immer wieder kleine Erdstöße gemessen. Der stärkste davon erreichte laut dem isländischen Meteorologischen Institut zuletzt die Stärke 4,0 auf der Richterskala. Und die Anzeichen, dass der Katla vor einem Ausbruch stehen könnte, mehren sich. So hatte etwa Anfang Oktober ein Autofahrer über Schwefelgeruch und Spuren von Überflutungen berichtet, die auf einen Gletscherlauf hindeuten.
Bereits im Juli hatte eine Gletscherflut eine erst vor 20 Jahren erbaute Brücke der "Ringstraße" - eine Verkehrsverbindung entlang der Küsten um die Insdel im Nordatlantik - über dem Mulakvisl-Fluss weggespült. Dieses Ereignis hatte ebenfalls zu Spekulationen über einen bevorstehenden Ausbruch des Katla geführt.
Forscher zunehmend beunruhigt
"Er zeigt definitiv Anzeichen von Unruhe", erklärt Geophysiker Pall Einarsson von der Universität Island gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Der bislang letzte Ausbruch des Katla, der unter dem Eis des Myrdalsjökull-Gletschers liegt, fand im Oktober 1918 statt. Weil es in der Regel zwei Mal pro Jahrhundert zu einem größeren Ausbruch kommt, ist ein solcher statistisch gesehen seit Jahren überfällig.
Der letzte große Ausbruch des Katla, der der zentrale Vulkan eines Vulkansystems ist, das über 100 Kilometer lang ist, dauerte mehr als drei Wochen. Dabei schmolzen Teile des Mýrdalsjökull-Gletscherschildes, und die dabei entstandenen Wassermassen überschwemmten Teile des Landes.
Grimsvötn-Asche beeinträchtigte Flugverkehr
Zuletzt war in Island im Mai der Vulkan Grimsvötn ausgebrochen. Seine Aschewolke beeinträchtigte einige Tage lang den Flugverkehr in Europa. Im Frühjahr 2010 hatte der isländische Gletschervulkan Eyjafjalla mit seiner Aschewolke über Wochen den internationalen Flugverkehr durcheinandergebracht. Der europäische Luftraum wurde für fast einen Monat geschlossen, Millionen Reisende in aller Welt saßen fest.
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