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„Silo“: Packender und mysteriöser Sci-Fi-Krimi

Die Science-Fiction-Romanreihe „Silo“ von Autor Hugh Howey ist längst ein Bestseller und verspricht nun auch in Serienform ein Hit zu werden. Die „Krone“ sprach mit Hauptdarstellerin und Produzentin Rebecca Ferguson („Dune“, „Mission: Impossible“) über das neueste Werk von Apple TV+.

„Wir wissen nicht, warum wir hier sind. Wir wissen nicht, wer den Silo erbaut hat oder warum wir im Untergrund sind. Wir wissen nur, dass die Welt außerhalb unseres Zufluchtsortes der Tod ist.“ Die Worte des frisch gebackenen Bürgermeisters Bernard (Tim Robbins) fassen den Inhalt von „Silo“ recht prägnant zusammen. Die auf der gleichnamigen Science-Fiction-Buchreihe von Hugh Howey basierenden und von ihm mitproduzierten Serie auf Apple TV+, entführt uns in eine nicht näher definierte Zukunft, in der die Übrigbleibsel der Menschheit in einem unterirdischen Silo lebt. Die Außenwelt ist schon seit geraumer Zeit, man weiß nicht genau wodurch, unbewohnbar geworden.

Sheriff Holston (David Oyelowo) und seine Frau Allison (Rashida Jones) stellen das System in Frage.

(Bild: Apple)

Die Skepsis bei einigen Bewohnern ob ihrer mysteriösen Lebensumstände und ihres eingesperrten sowie eingeschränkten Daseins ist unausweichlich, die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht nur ein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen und jeglichem Wunsch, den Silo zu verlassen, wird nachgekommen - mit fatalem Ausgang. All das beobachten wir zunächst bei Holston (David Oyolewo), dem Sheriff des Silos und seiner Frau Allison (Rashida Jones), einer IT-Spezialistin, die von oberster Stelle endlich die Erlaubnis bekommen haben, ein Kind zeugen zu dürfen. Nach und nach stoßen sie auf Informationen, die ihren blinden Gehorsam und das Konstrukt des Silos in Frage stellen. Doch dann rückt Juliette (Rebecca Ferguson) in den Mittelpunkt der Geschichte, eine Mechanikerin aus den unteren Ebenen des Silos, die sich schließlich aufmacht, die Wahrheit ans nicht vorhandene Tageslicht zu bringen.

Will die Wahrheit herausfinden: Rebecca Ferguson als Juliette

(Bild: Apple)

„Es ist ein Krimi“

Für Hauptdarstellerin Rebecca Ferguson („Mission: Impossible“, „Dune“) ist der Reiz der Geschichte ganz klar, wie sie im Interview mit der „Krone“ verrät: „Menschen werden kontrolliert, es ist ein Krimi und es ist etwas da draußen, aber wir wissen nicht genau was - es ist unantastbar, aber gefährlich. Oder doch nicht?“ Es war sogar so reizvoll, dass sie zum ersten Mal auch in die Rolle der Produzentin geschlüpft ist. „Ich habe viel zugehört und gelernt - es war wie Schule für mich. Ich verstehe die Arbeit, die sich hinter dem Kreieren so einer Serie verbirgt.“ Bereits beim Sichten des Skripts war es um die schwedische Schauspielerin geschehen. „Ich habe das Skript gelesen und die Philosophie geliebt, dass Menschen in einer Umwelt gefangen sind, die sie sich selber geschaffen haben. Ich habe auch die Reise geliebt, die mein Charakter Juliette machen durfte und wo ich sie hinbringen konnte.“ Schauspielerisch hat Ferguson ihren Charakter jedenfalls auf die nächste Ebene gebracht. Stoisch schultert sie den Spannungsbogen der zehnteiligen Serie - auch dank großartiger Kollegen wie Oyolewo, Jones und Robbins, aber auch Will Patton als Deputy Marnes oder die preisgekrönte Harriet Walter als Juliettes alte Mentorin Martha Walker.

Oscarpreisträger Tim Robbins in der Rolle des neuen Bürgermeisters Bernard

(Bild: Apple)

Fassade gegen das Trauma

Fergusons Juliette ist eine ausgefuchste und starke Persönlichkeit, die unser Herz vor allem in den leisen, verletzlichen Momenten erobert. „Das sind die Verlangen von jemandem, der viele Menschen um sich verloren und deshalb eine Fassade um sich gebaut hat. Sie weiß nicht, wie sie mit sich selber umgehen soll, weil sie sich selber nicht gut genug kennt - alles aufgrund des Traumas, das sie durchlebt hat.“

„Silo“ nimmt einen sofort in seinen düsteren und mysteriösen Würgegriff, der zwischenzeitlich zwar lockerer wird, wenn sich die Geschichte etwas im Kreis dreht, einen aber nie richtig loslässt. Die beizeiten repetitive Handlung ist wohl auch dem Alltag im zylindrischen Silo geschuldet, gegen den sich die Darstellerinnen und Darsteller, allen voran Ferguson, gekonnt dagegenstemmen. Eine Empfehlung auch für jene, die dem Sci-Fi-Genre nur wenig abverlangen können, denn am Ende des Tages ist es, wie Ferguson richtig sagt, ein spannender Krimi.