Moskau warnt

Briten lieferten Uran-Munition an Ukraine

Ausland
26.04.2023 17:22

Laut Angaben des britischen Verteidigungsministers James Heappey hat die Regierung in London bereits eine Großzahl an panzerbrechender Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine geliefert. Aus Sicherheitsgründen wollte er in einer Anfragebeantwortung im britischen Parlament aber nicht verraten, wie viel davon die ukrainische Armee bereits verschossen hatte. Moskau warnt nach dieser Enthüllung: „Die Briten sollten wissen, dass sie dafür die Verantwortung werden tragen müssen.“

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow meinte am Mittwoch, dass nach dem Einsatz solcher Munition Krebs und andere Erkrankungen zunähmen. Daher drohten nun in der Ukraine „nicht wieder gut zu machende Schäden“. Das würden etwa Daten nach der Bombardierung Jugoslawiens zeigen, betonte Peskow.

Großbritannien hatte der Ukraine als erstes Land Kampfpanzer westlicher Bauart zugesagt und die Lieferung von insgesamt 14 Panzer vom Typ Challenger 2 angekündigt. Die ersten Fahrzeuge sind bereits im Einsatz. Eben für diese Panzer wurde nun auch die Uran-Munition geliefert.

Putin: „Schädlichste Munition für Menschen“
Moskau hatte sich schon im März über die damals erst geplante Lieferung von Uran-Munition empört. Präsident Wladimir Putin warnte vor ihrem Einsatz. Uran-Munition gehöre „zu den schädlichsten und gefährlichsten für den Menschen“, da der Uran-Kern radioaktiven Staub verursache und die Böden verseuche. „Wir haben ohne Übertreibung Hunderttausende solcher Geschosse“, sagte er. Bisher seien sie aber nicht eingesetzt worden.

Die britische Armee verwendet nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten abgereichertes Uran in ihren panzerbrechenden Geschossen. Das Verteidigungsministerium in London warf Putin Falschinformation vor, nachdem er von einer „nuklearen Komponente“ gesprochen hatte. Putin wisse, dass dies nichts mit nuklearen Waffen oder Fähigkeiten zu tun habe, hieß es.

Hier wurde Uran-Munition schon eingesetzt
Uran ist ein radioaktives Metall. Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat abgereichertes Uran eine höhere Durchschlagskraft. Die Geschosse wurden etwa in den Kriegen im Irak sowie in Serbien und Kosovo eingesetzt. Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) von 2010 gibt es „keine Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken“ durch abgereichertes Uran: „Die Strahlenexposition durch abgereichertes Uran ist, gemessen an der natürlich vorhandenen Strahlung, sehr gering.“ Aus dem Irak gab es aber auch Medienberichte über Missbildungen, die auf die zuvor im Krieg verwendete Munition zurückgeführt wurden.

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