Gefahr in Verzug

Graukogel schiebt Preimskirche in Gastein ins Tal

Salzburg
25.04.2023 15:30

Der Berghang bewegt sich hier gleich mehrere Zentimeter im Jahr. Das Gasteiner Gotteshaus bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Weiter im Zentrum soll der „Vertical Link“ für die Zukunft vorsorgen.

Schon in früheren Zeiten, zwischen 17. und 18. Jahrhundert, kämpfte die Preimskirche in Bad Gastein mit dem ins Tal schiebenden Graukogel. Jetzt, Mitte April, musste die neugotische Kirche wegen Gefahr in Verzug gesperrt werden. Und das bleibt die den Heiligen Primus und Felizian geweihte Pfarrkirche auch vorerst. Kirchgänger müssen wegen Rissen im Mauerwerk auf andere Kirchen ausweichen.

Die Kirche wurde mehrfach saniert und wieder aufgebaut. (Bild: GERHARD SCHIEL)
Die Kirche wurde mehrfach saniert und wieder aufgebaut.

„Es gibt da einen Bereich der Graukogelgleitung, da schiebt der Hang mit bis zu zwei Zentimetern pro Jahr ins Tal“, sagt Landesgeologe Gerald Valentin. Das passiert genau im Bereich der Preimskirche. Unweit des Kirchengrunds sind es nur mehr wenige Millimeter pro Jahr. „Über 1000 Meter lang ist der Hang des Graukogels, er ist tiefgründig in Bewegung“, so Geologe Valentin.

Modernen Bauten mache dies kaum etwas aus, viele historische Gebäude aber leiden unter den Bewegungen. Das Land Salzburg habe seit bald 90 Jahren Messdaten zum Graukogel. Mittlerweile setze man auf Satellitendaten. „Man kann dem Graukogel gut entgegenwirken“, sagt Valentin. „Neue Bauten, wie Hotels, werden mit Stahlbeton gebaut“. Gebäude, wie etwa die immer wieder sanierte Kirche, zerreißen förmlich. Wann und wie sie wieder geöffnet werden kann, werden erst umfangreiche Erkundungen in den kommenden Wochen zeigen.

Lifte und Rolltreppen im Berg für ein Zentrum
Ein futuristische Bauvorhaben im Gestein, auf der anderen Seite der Gasteiner Ache, wird gerade geplant. Der sogenannte „Vertical Link“ soll vom Wasserfall über den Bahnhof zur Stubnerkogelbahn führen – im Berg. Mehrere Lift- und Rolltreppen-Anlagen sollen ab frühestens 2024 in den Berg gegraben werden. Dann sollen oberes und unteres Ortszentrum endlich zusammenwachsen. Für den Landesgeologen eine machbare, wenn auch aufwändige Sache im Gestein von Gastein. Die Kosten dafür liegen auch deshalb bei rund 20 Millionen Euro.

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