„Krone“-Leserreporter

Bilder zeigen Polarlichter über Österreich

Wissenschaft
24.04.2023 14:45

In der Nacht auf Montag ist der stärkste Sonnensturm seit 2015 über die Erde gefegt. Auch in Österreich führte das vereinzelt zu Sichtungen von Polarlichtern, einem „Krone“-Leserreporter gelangen diese Schnappschüsse in Heiligenberg in Oberösterreich.

„Wie genau sich ein Sonnensturm auf der Erde auswirkt, hängt stark von seiner magnetischen Struktur ab. In diesem Bereich wird weltweit intensiv geforscht, um Sonnenstürme möglichst früh vorhersagen zu können", sagte Christian Möstl, Leiter des Weltraumwetterbüros der Geosphere Austria in Graz.

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Unsere Mess- und Vorhersagesysteme wiesen bereits am Samstag auf eine sehr wahrscheinliche Struktur des aktuellen Sonnensturms hin, die derzeit auch tatsächlich von Satelliten gemessen wird.

Christian Möstl, Leiter des Weltraumwetterbüros der Geosphere Austria in Graz

Manchmal Polarlichter sichtbar
Die Sonne sendet ständig Strahlung und geladene Teilchen in den Weltraum. Ist dieser Teilchenstrom (Sonnenwind) in einem begrenzten Gebiet der Sonne für kurze Zeit deutlich stärker, wird das Sonneneruption genannt. Treffen Strahlung und Teilchen einer Sonneneruption auf das Magnetfeld der Erde, kann dieser Sonnensturm zum Beispiel Polarlichter verursachen und im Extremfall sogar Störungen in Navigationssystemen und Stromnetzen.

Am Freitag ereignete sich eine Sonneneruption, deren Sonnensturm am Abend des Sonntags auf die Erde traf. Ab Montag, 1 Uhr war die Erde im Kern des Sonnensturms. „Unsere Mess- und Vorhersagesysteme wiesen bereits am Samstag auf eine sehr wahrscheinliche Struktur des aktuellen Sonnensturms hin, die derzeit auch tatsächlich von Satelliten gemessen wird. Dieser Sturm ist noch ein klein wenig stärker als der Sturm am 24. März dieses Jahres. Diese beiden magnetische Stürme stellen die stärksten Ereignisse seit Juni 2015 dar“, sagte Möstl.

Auf Social Media Portalen kursieren Fotos von möglichen Polarlichtern in Österreich in der Nacht auf Montag. Aus Nordamerika bis in den Süden der USA gab es am Montag sogar sehr ausgeprägte Polarlichter. „Die Intensität des Sonnensturms dürfte im Laufe des Montags abnahmen, daher sollten in der Nacht auf Dienstag in Österreich eher keine Polarlichter mehr zu sehen sein“, prognostizierte Möstl.

Öfters Stürme und Nordlichter
Die Sonne befindet sich derzeit in einer Phase ansteigender magnetischer Aktivität, welche voraussichtlich im Jahr 2025 ihren Höhepunkt erreichen wird. Die Frequenz von geomagnetischen Stürmen und Nordlichtern wird daher in den nächsten Jahren zunehmen.

Schlimme Folgen für technische Infrastruktur möglich
Space Weather (Weltraumwetter) wird erst seit ungefähr 30 Jahren intensiver erforscht. Es zeigte sich dabei, dass in den vergangenen 150 Jahren Sonnenstürme aufgetreten sind, die verheerende Auswirkungen auf die heutige technische Infrastruktur hätten. Die Wiederholrate derartiger Super-Sonnenstürme beträgt ungefähr 50 bis 100 Jahre.

Aufgrund der möglichen Auswirkungen von Weltraumwetter auf den Flugverkehr und auf kritische Infrastruktur wie Stromnetze und Satellitennavigation wird die Erforschung von Weltraumwetter sowie die Entwicklung von Vorhersage- und Warnsystemen immer wichtiger. Die Geosphere Austria arbeitet in mehreren Projekten an der Vorhersage von Weltraumwetter und betreibt mit dem Conrad Observatorium eines der weltweit modernsten geophysikalischen Observatorien, an denen auch Weltraumwetter und Sonnenstürme gemessen werden.

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