Das Gurker Domkapitel

„Aufsichtsrat“ der Kirche besteht seit 900 Jahren

Kärnten
21.04.2023 16:00

Ein besonderes Jubiläum feierte ein traditionsreiches Beratungs- und Entscheidungsgremium der Diözese Gurk: Das Gurker Domkapitel, nach dem Salzburger Domkapitel das zweitälteste Österreichs, besteht seit 900 Jahren! Ein frisch gedrucktes Buch ezrählt davon.

„Wertvolle Akzente in Bildung und Kultur, im karitativen und sozialen Bereich, aber auch in der Gestaltung des öffentlichen und politischen Lebens“ habe das Domkapitel in den vergangenen 900 Jahren gesetzt  und setze sie weiterhin, so Dompropst Engelbert Guggenberger beim Festakt im Klagenfurter Dom. Im Alltag des kirchlichen Lebens falle das Domkapitel, abgesehen von seiner liturgischen Tracht, nicht sonderlich auf. Es verrichte, so Guggenberger, „vergleichbar einem Aufsichtsrat seine Arbeit eher im Hintergrund des Geschehens“. 

Diözesanbischof Josef Marketz dankte dem Domkapitel  dafür, dass es das Erbe der heiligen Hemma 900 Jahre lang „sehr verantwortungsvoll“ bewahrt habe. 

Superintendent Manfred Sauer gratulierte dem Domkapitel zum runden Jubiläum und würdigte die gute Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Kirche und dem Domkapitel. Das Domkapitel habe, so Sauer, „in der sehr schwierigen Zeit der Sedisvakanz die Diözese souverän und sicher geführt“. 

Spende für das Hemma-Haus
Dompropst Guggenberger überreuchte am Ende des Festaktes an Caritasdirektor  Ernst Sandriesser einen Scheck in Höhe von  10.000 Euro für das St. Hemma-Haus der Caritas in Friesach.      

Feier am Hemmatag
Liturgisch wird das Jubiläum „900 Jahre Gurker Domkapitel“ am Hemmatag, dem 27. Juni, mit einem Festgottesdienst mit Diözesanbischof Josef Marketz und dem Domkapitel im Gurker Dom feierlich begangen.

Jubiläumsschrift
Im Rahmen des Festaktes, der von den beiden Domkapitularen Jakob Ibounig (Ordinariatskanzler) und  Peter Allmaier (Dompfarrer) moderiert wurde, präsentierte der ehemalige langjährige Diözesanarchivar Peter Tropper die von ihm herausgegebene Jubiläumsfestschrift „900 Jahre Gurker Domkapitel“. Das Buch führe, so Tropper, „die Bedeutung des Domkapitels nicht nur für die Geschichte des kirchlichen Lebens, sondern für die Geschichte des Landes Kärnten insgesamt vor Augen“.

Weiters stelle die Publikation nach einer Reflexion dreier Domherren zum Thema „Domkapitel heute“ die Geschichte dieser Einrichtung dar, denn, so Tropper, „die Existenz des Gurker Domkapitels war bis vor wenigen Jahren nicht sehr bekannt“. Dies habe sich im Juli 2018 mit der Bestellung von Dompropst Guggenberger zum Diözesanadministrator, der dann während der Sedisvakanz gemeinsam mit den Mitgliedern des Domkapitels die Katholische Kirche in Kärnten geleitet habe, „schlagartig geändert“. 

Mehr als 100 Fotos
Das Buch stellt neben der Geschichte des Domkapitels auch dessen gegenwärtigen Status als Beratungs- und Entscheidungsgremium, Priester- und Gebetsgemeinschaft sowie Bindeglied zwischen Diözese und Pfarren dar. Ein großer Teil des 200 Seiten umfassenden Buches mit mehr als 100 Fotos und Illustrationen - erhältlich zum Preis von 21 Euro im Behelfsdienst der Diözese Gurk (
0463/5877-2135) - bietet die Biogramme von nahezu 130 Domherren, die diesem Gremium seit der Übersiedlung des Kapitels von Gurk nach Klagenfurt im Jahr 1787 angehört haben und gegenwärtig noch angehören.

Präsentiert wird das Buch „900 Jahre Domkapitel“ - erschienen im Verlag des Geschichtsvereines - auch am 3. Mai im Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt.

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