Auch Raketenbeschuss

Erneute Eskalation auf Tempelberg in Jerusalem

Ausland
06.04.2023 10:00

Am Tempelberg in Jerusalem ist es in der Nacht auf Donnerstag erneut zu Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen. Gruppen junger Palästinenser hätten am späten Mittwochabend versucht, sich in der Al-Aqsa-Moschee zu verbarrikadieren. Mitten im einwöchigen jüdischen Pessachfest sind die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft.

Die Protestanten hätten Gläubige außerdem daran gehindert, die Moschee zu verlassen, berichten hiesige Medien. Sie hatten Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen.

Ein Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas verurteilte  „die Fortsetzung brutaler israelischer Angriffe auf Gläubige“. Die Vorfälle gefährdeten die Bemühungen um Ruhe und Stabilität in der Region.

Sieben Raketen in der Luft explodiert
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben unterdessen israelischen Angaben zufolge erneut mehrere Raketen in Richtung Israel abgefeuert. In mehreren Städten im Grenzgebiet seien Donnerstagfrüh Warnsirenen zu hören gewesen, teilte das israelische Militär mit. Sieben Raketen seien demnach in der Luft explodiert. Fünf davon waren den Angaben nach auf israelisches Gebiet gerichtet, zwei davon auf das Mittelmeer.

Fakten

In den vergangenen Jahren kam es auf dem Gelände um die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen. Im Jahr 2021 eskalierte die Situation zu einem elftägigen Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Medienberichten zufolge reklamierte der militante Islamische Jihad den Raketenbeschuss für sich. Er sei eine Reaktion „auf die Geschehnisse in Jerusalem“. Die vom Iran finanzierte Palästinenserorganisation ist hauptsächlich im Gazastreifen aktiv und verübt von dort regelmäßig Raketenangriffe auf Israel.

Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine Verschärfung der ohnehin angespannten Sicherheitslage im Land befürchtet worden. (Bild: AP Photo/Khalil Hamra)
Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine Verschärfung der ohnehin angespannten Sicherheitslage im Land befürchtet worden.
Einsatzkräfte sind nach wie vor in Alarmbereitschaft. (Bild: AHMAD GHARABLI / AFP)
Einsatzkräfte sind nach wie vor in Alarmbereitschaft.
Ein Bub sitzt unter einer Fahne. (Bild: AP Photo/Khalil Hamra)
Ein Bub sitzt unter einer Fahne.

Bereits in der Nacht auf Mittwoch waren auf dem Gelände des Tempelbergs israelische Sicherheitskräfte mit Dutzenden Palästinensern zusammengestoßen. Nach Angaben der Polizei wurden rund 350 Menschen festgenommen. Rund 40 Palästinenser wurden durch Schläge und Gummigeschosse der Polizei verletzt.

Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine Verschärfung der ohnehin angespannten Sicherheitslage im Land befürchtet worden. Aktuell kommen besonders viele Muslime zum Tempelberg, um während des Fastenmonats dort zu beten. Am Mittwoch begann zudem das einwöchige jüdische Pessachfest. Einer der Bräuche ist dabei eine Wallfahrt nach Jerusalem.

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