Ärger in Neusiedl

Schutzsuchende: GIS-Gebühr ohne Fernseher?

Die Vorschreibung für die GIS-Gebühr flatterte den Ukrainerinnen bereits ins Haus.

(Bild: Charlotte Titz, Krone KREATIV)

Fernseher haben die Ukrainer zwar keinen, aber die Rundfunkgebühr sollen sie trotzdem bezahlen. Der „Vermieter“ urgierte, bis jetzt gibt es aber noch keine Antwort der Gebühreninfostelle. 

Hans-Martin Naglreiter hat 2022 acht schutzsuchende Familien, durchwegs Frauen mit Kindern, aus der Ukraine in Neusiedl am See aufgenommen. Sie haben hier ihren ordentlichen Wohnsitz gemeldet und bekommen pro Erwachsenen vom Land 200 Euro und pro Kind 95 Euro an Unterstützung im Monat.

„Diese Menschen sind weder mit großen Besitztümern, noch mit viel Bargeldreserven bei uns angekommen“, so der Bäckermeister, der sich um die Anliegen der Familien kümmert. Umso ärgerlicher ist für ihn, dass im Jänner ein GIS-Mitarbeiter auftauchte.

Es steht in keiner Wohnung ein Empfangsgerät, also wofür sollen sie die GIS zahlen?

Hans-Martin Naglreiter

„Er hat bei allen Parteien geklingelt und Unterschriften samt Einzugsermächtigungen abgerungen, obwohl sie gar nicht gewusst haben, was sie da unterschreiben“, so Naglreiter. „Es steht auch in keiner Wohnung ein Empfangsgerät, also wofür sollen sie zahlen?“

Naglreiter urgierte, sogar bei besagtem Gis-Kontrollor selbst. Die Antwort: Er habe rechtens gehandelt und sei nun kein Ansprechpartner mehr. Naglreiter solle sich direkt beim Gebühreninfoservice melden. Was dieser tat. Reaktion gab es bis dato keine, dafür kamen die ersten Vorschreibungen bei den Ukrainern an.