Sub auspiciis

So sehen die schlauesten Köpfe der Linzer Uni aus

Oberösterreich
24.03.2023 09:03

Nur rund 20 Uni-Absolventen erhalten im Durchschnitt jedes Jahr die höchste Auszeichnung für besonderen Studienerfolg: die Promotio sub auspiciis. Nun durften sich gleich fünf Absolventen der Johannes Kepler Universität Linz über diese Ehrung durch den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen freuen: Anna Hössinger-Kalteis, Christian Motz, Andreas Schörgenhumer, Dominik Wielend und Thomas Paireder wurden vom Staatsoberhaupt die Ehrenringe überreicht.

Eine Sub-auspiciis-Promotion ist die höchste Auszeichnung einer Studienleistung in Österreich. Die Voraussetzung: Von der Oberstufe bis zum Ende des Studiums dürfen nur „Sehr gut“-Bewertungen vorliegen. Diese fünf JKU Studierenden - und nunmehrigen Absolventen - haben das geschafft. Sie alle sind nun Doktor der Technischen Wissenschaften.


„Herausragende Leistungen brauchen viele Zutaten. Begabung und Talent sind nur die Basis. Ebenso braucht es Durchhaltevermögen und Disziplin. Und vor allem: Neugier und Forschergeist. An der JKU haben wir nun gleich fünf solche jungen Menschen ehren dürfen, die über viele Jahre hinweg konstant exzellente Leistungen erbracht haben. Ich gratuliere den neuen Doktoren herzlich und bin überzeugt, sie werden die Ausbildung, die sie an der JKU erfahren haben, gewinnbringend für sich selbst, aber auch für unsere Gesellschaft als Ganzes einbringen“, freut sich Stefan Koch, JKU Vizerektor für Lehre und Studierende.

Auch der Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der JKU, Kurt Schlacher, lobte den Einsatz der Studierenden: „Es ist für jede Universität eine besondere Freude, wenn Absolvent*innen sub auspiciis Praesidentis rei publicae promovieren. Umso mehr freut es mich, dass an dieser Fakultät gleich fünf solche außergewöhnlichen Ehrungen vorgenommen werden.“

Die Überreichung der Ehrenringe übernahm Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der die Bedeutung der Auszeichnung betonte: „Österreich ist seit jeher ein Land, das immer wieder herausragende Wissenschaftler hervorbringt. Damit das so bleibt, brauchen wir auch künftig begabte, junge Menschen, die mit Begeisterung und Talent unsere Gesellschaft bereichern. Ich freue mich, heute fünf solche Wissenschaftler*innen ehren zu dürfen. Die Auszeichnung soll ein sichtbares Zeichen Ihres Erfolgs sein - und ein Dankeschön, dass Sie ihre Fähigkeiten einsetzen, um Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu suchen.“

Die ausgezeichneten Absolventen
Bestätigt fühlt sich Anna Hössinger-Kalteis. „Die Auszeichnung ist für mich eine große Ehre und zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung war, Kunststofftechnik zu studieren“, so die 30-jährige gebürtige Riederin. In ihrer Doktorarbeit „Modelling and Simulation of Cellular Materials for Engineering Applications“ beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Simulationsmodellen von Schäumen unterschiedlicher Dichten. Diese Modelle können unter anderem dafür verwendet werden, die mechanischen Eigenschaften (z.B. das Druckverhalten) eines Schaums virtuell zu bestimmen.
Stolz zeigt sich auch Christian Motz, der sich unter dem Titel „Statistics Aided Self-Interference Cancellation for LTE-A/5G Transceivers“ mit der Beseitigung von Störungen bei Handysignalen beschäftigt hat. „Ein bisschen Glück gehört dazu, jetzt fällt eine Last ab“, so der begeisterte Fotograf.
Auch Thomas Paireder hat sich mit Handy-Störungen beschäftigt. Seine Arbeit „Nonlinear Interference Cancellation in LTE-A/5G RF Transceivers“zeigt, wie man durch effiziente Algorithmen Störungen unterdrücken kann. „Es ist ein überwältigender Moment“, so Paireder, der in Haidershofen in Niederösterreich lebt.
„Data Analysis and Error Analytics in Large-Scale Heterogeneous Software Systems“lautete die Doktorarbeit von Andreas Schörgenhumer. Dabei geht es um Datenanalyse zur Erkennung und teilweise auch Vorhersage von diversen Problemen und Mustern in großen, unterschiedlichen Softwaresystemen. Er bedankt sich vor allem bei Freunden und Familie. „Auf ihre Unterstützung konnte ich mich wirklich das ganze Studium über verlassen!“
Dominik Wielend hat unter dem Titel „Electrochemical H2O2production using immobilized organic catalysts“ promoviert. Dabei hat er sich mit derUmwandlung von elektrischer Energie und Sauerstoff in Wasserstoffperoxid beschäftigt, was für die chemische Industrie von Bedeutung ist. „Die Auszeichnung bestätigt, dass sich mein jahrelanger Einsatz gelohnt hat“, so Wielend.

Wie kommt man zur Ehre
Die Promotion sub auspiciis stellt ein österreichisches Spezifikum im europäischen Hochschulraum dar. Sie ist eine der wesentlichsten Auszeichnungen der wissenschaftlichen Elite in Österreich. Die Verleihung des Doktorats unter den Auspizien des Bundespräsidenten gibt es für Absolventen österreichischer Universitäten nur dann, wenn alle Oberstufenklassen einer höheren Schule mit Vorzug, die Matura mit Auszeichnung sowie alle Teilprüfungen der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen und das Rigorosum an der Universität mit „Sehr gut“ absolviert worden sind.
Die wissenschaftlichen schriftlichen Arbeiten (Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation) müssen als „Ausgezeichnet“ beurteilt und ein „auszeichnungswürdiges Verhalten an der Hochschule als auch außerhalb derselben“ bescheinigt werden. Symbolisch für diese höchstmögliche Ehrung für Universitätsabsolventen steht der Ehrenring mit Bundeswappen und der Aufschrift „sub-auspiciis Praesidentis“. Sub auspiciis Promovierte erhalten vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ein einmaliges Exzellenzstipendium in Höhe von 9000 Euro, mit dem sie binnen zwei Jahren wissenschaftliche Auslandsaufenthalte, Kongressteilnahmen und Projekte aus ihrem Wissenschaftsbereich finanzieren können.

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