Prozess in Innsbruck

Bankomatsprenger muss viereinhalb Jahre in Haft

Eine explosive Bande jagte im Sommer 2019 in Tirol gleich drei Bankomaten in die Luft und hielt die Polizei monatelang auf Trab. Zumindest in zwei Fällen dürfte wohl auch ein Rumäne (43) damit fette Beute gemacht haben. Nun muss er jedenfalls hinter Gitter.

Die Mühlen der Justiz mahlen oft langsam, aber stetig! Dies ist nun auch einem Rumänen (43) bewusst geworden. Denn fast vier Jahre, nachdem er zumindest bei Bankomat-Sprengungen in Vomp und Nußdorf-Debant die Hände im Spiel gehabt haben soll, musste sich der seit Jahren in Italien lebende Familienvater nun in Tirol vor Gericht verantworten.

Männer weisen sich alle gegenseitig die Schuld zu
Ins Visier von Polizei und Justiz war der 43-Jährige vor allem deshalb geraten, weil er von seinen mutmaßlichen Komplizen – beide wurden bereits 2020 zu vier bzw. viereinhalb Jahren Haft verurteilt – verpetzt wurde. Zudem konnte sich im Unterland auch eine Polizistin, die privat beim Einkaufen war, an „die beiden korpulenten Typen, die fast wie Zwillinge aussahen“, erinnern.

Nur vier Tage, bevor der Geldautomat am 14. August 2019 um Punkt 3.39 Uhr in mehrere Teile gerissen wurde und sich die Gauner mit fast 100.000 Euro aus dem Staub machen konnten, dürfte das Duo den Tatort in Vomp ausspioniert haben. „Mit dem Fall in Osttirol hab’ ich aber nichts zu tun“, versuchte der Rumäne dem Schöffensenat weiszumachen und versuchte immer wieder einem Landsmann, der seine Strafe in Rumänien bereits verbüßt hat, den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben.

Das Gericht hatte aber keinerlei Zweifel, dass der 43-Jährige sowohl in Vomp, als auch in Nußdorf-Debant die Bankomaten in die Luft gejagt hatte und verurteilte ihn daher - nicht rechtskräftig - zu viereinhalb Jahren Haft. Zudem wurden 49.450 Euro - sein eingeräumter Anteil aus dem Coup im Unterland - für verfallen erklärt. Dass der Staat das Geld aber jemals zu sehen bekommt, darf bezweifelt werden ...