Die Debatte um den Kampfbegriff „Slowenisierung“ im Kärntner Wahlkampf reißt nicht ab. Auch auf Werbemitteln der Kandidaten scheint der Begriff auf. Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer bedauert die Wortwahl der blauen Parteijugend. Jetzt werden neue Karten gedruckt.
Also sind es nicht nur die jungen Freiheitlichen, die Stimmung gegen die Volksgruppe machen. Auf „Setcards“, die die Kandidaten in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt verteilen, scheint der Kampfbegriff der „Slowenisierung“ ebenso auf – grafisch nicht sehr weit vom Foto des blauen Spitzenkandidaten Erwin Angerer entfernt.
Debatte dreht sich um Bezirksgerichte
Der aus dem Mölltal, also weit von jeder „Slowenisierungsgefahr“ entfernt lebende Angerer, weiß um die schiefe Optik. Schließlich hat er selbst die Debatte als Ausrutscher der FPÖ-Jugend verharmlost, allein auf zweisprachige Bezirksgerichte gemünzt.
„Das ist echt nicht als Schimpfwort gemeint, wir und ich wollen niemanden beleidigen. Es bezieht sich immer auf die Bezirksgerichte,“ so Angerer. Das sei auch bei einer zweiten Auflage der Setcards bereits geändert, so die Freiheitlichen.
Rat der Slowenen bei Aussprache nicht dabei
Auf Einladung des Heimatdienstes mit Andreas Mölzer gab es ein Gespräch zur Causa, an dem Angerer teilnahm und die Wortwahl bedauerte. Lächerlich war die Begründung der Absage der Teilnahme des Rates der Kärntner Slowenen unter Valentin Inzko. Man könne der Einladung des Heimatdienstes nicht folgen, weil dieser 1958 (!) für das Ende des verpflichtenden zweisprachigen Unterrichts eingetreten sei. Etwas nachtragend, dieser Rat.
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