Ein mehrfach vorbestrafter türkischer Unternehmer aus Deutschland stand nun in Eisenstadt vor Gericht. Der Vorwurf: Schlepperei.
Es war wirklich kein „typischer Schlepper“, der da kürzlich in Eisenstadt vor Richterin Melanie Gschiel und Gerichtspräsident Karl Mitterhöfer stand. Esar Ö. lebt eigentlich in Deutschland und führt dort ein Familienunternehmen. Nettoverdienst: 3000 Euro pro Monat. Vor diesem nicht alltäglichen Hintergrund interessierte sich der Senat besonders für die Umstände, die zur Verhaftung des Türken geführt hatten. Dieser gab zerknirscht Auskunft: „Es fing alles damit an, dass ich meinen Bruder aus der Türkei nach Deutschland schleppen ließ. Als Gegenleistung dafür, dass mir die Schlepper nichts für ihn verrechneten, musste ich selbst für sie fahren.“ Mindestens zweimal brachte der 40-Jährige illegale Migranten von Ungarn bis nach München. Beim dritten Versuch wurde er von österreichischen Polizisten an der Grenze gestoppt und sofort verhaftet.
Der mehrfach Vorbestrafte (unter anderem wegen Betrug) zeigte sich bei seinem Prozess voll geständig und beteuerte, so etwas nie wieder zu tun. „Mein Mandant ist da wirklich hineingerutscht und es tut ihm furchtbar leid“, bemühte sich der Verteidiger, den Schöffensenat gnädig zu stimmen. Nach kurzer Beratung des Senats verkündete Frau Rat dann das Urteil: 15 Monate Haft ohne Bewährung. Der Angeklagte nahm die Strafe an – rechtskräftig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.