Der Preismonitor der Arbeiterkammer enthüllt aktuell extreme Preissteigerungen beim wöchentlichen Einkauf. Das betrifft vor allem billige Lebensmittel und Drogeriewaren. So wurde beispielsweise ein satter Preissprung von 133 Prozent binnen eines Jahres für günstiges Sonnenblumenöl festgestellt. Besonders dramatisch sind die Preissprünge auch bei Drogerieartikeln: Über das Zehnfache mehr muss man bei einer beliebten Kette nun für den günstigsten Nagellack ausgeben.
„Die Teuerungswelle hält an. Etliche Menschen müssen jeden Euro zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben. Daher landen vermehrt billigere Produkte im Einkaufswagen. Schlimm ist, dass selbst vormals preisgünstige Produkte schon seit längerer Zeit viel mehr kosten“, zeigt sich Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer geschockt von den Ergebnissen.
Produkte von Eigenmarken nicht mehr in Sortiment
Erschwerend komme dazu, dass einige der preiswertesten Produkte, vor allem Eigenmarken der Geschäfte, manchmal in den Geschäften und Online-Shops nicht lieferbar oder vorhanden seien. Konsumenten bleibe dann nichts anderes übrig, als ein deutlich teureres Markenprodukt zu kaufen. So wie bei Nagellack im Bipa Online-Shop: Im Jänner 2022 kostete das preiswerteste Produkt von Today pro 100 Milliliter 0,48 Euro. Im Jänner 2023 gab es als „günstigsten“ Nagellackentferner nur jenen von Maybelline Express Nails (pro 100 Milliliter) um 5,60 Euro - das entspricht einem Plus von 1066,7 Prozent.
Zwar nicht so extrem, jedoch dennoch dramatisch sind die Preissprünge bei Grundnahrungsmitteln. Konnte man bei Hofer im Dezember 2021 Sonnenblumenöl von Bellasan noch um 1,50 Euro erstehen, war nun mit dem „besten“ Preis um 3,49 Euro pro Liter nur das Sonnenblumenöl von Estermann im Regal zu finden: eine Preissteigerung von 132,7 Prozent. Griffiges Mehl von Clever (ein Kilogramm) kostete bei Billa im Dezember 2021 noch 0,49 Euro, im Dezember 2022 musste man schon 0,85 Euro zahlen - „das ist ein griffiges Plus von 73,5 Prozent“, so die AK.
Hohe Preissprünge auch bei Markenartikeln
Auch viele Marken-Lebensmittel sind binnen eines Jahres deutlich teurer geworden. Für ein Kilogramm Feinkristallzucker von Wiener Zucker veranschlagte der Interspar Online-Shop im Jänner 2022 noch 0,99 Euro, im Dezember 2022 bereits 1,59 Euro. Das entspricht einem Plus von 60,6 Prozent. Für das Toastbrot in Scheiben von Ölz verrechnete der Billa Online-Shop im Jänner 2022 noch 3,98 Euro pro Kilogramm, im Dezember 2022 schon 5,98 Euro - das ist ein Plus von 50,3 Prozent.
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