VP fordert Rückkauf

Grund viel zu billig: Neuer Skandal um Flughafen

Kärnten
01.02.2023 12:23

„Das ist der größte Immobilienskandal seit dem Seenkauf!“, glaubt Landesrat Gruber. Ein Gutachten zeige, dass Airport-Eigentümer Lilihill nur 33 Euro pro Quadratmeter Pachtzins von eigenen Gesellschaften verlangt hätte. „Dabei ist der Wert ein Fünffaches.“ Seine Forderung: Die Call Option, also Rückkauf.

Die Fronten um den Flughafen sind verhärtet. Vor Gericht streiten sich, wie berichtet, die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) und Franz Peter Orasch um die Baurechtsverträge und Pachtgeschäfte rund um 130 Hektar Fläche. Jetzt liegt ein neues Gutachten zu der Problematik vor. Experte Franz Josef Seiser hat sich die Bewertung angeschaut, aufgrund derer Orasch die Pacht für seine eigenen Gesellschaften berechnet hat: „Die ermittelten Grundstückswerte sind viel zu gering. So wurde zum Beispiel eine Gewerbehalle um 33 Euro pro Quadratmeter verpachtet - in Klagenfurt beträgt der Marktwert aber 158 Euro. Wir reden also vom 4,7-fachen Pachtzins, der dem Flughafen entgehen würde.“

Finanzloch von 3,7 Millionen Euro
Für den zuständigen VP-Landesrat Martin Gruber sind das „erschütternde Ergebnisse. Generell muss man zugeben, dass die Privatisierung des Flughafens und der Zuschlag an den einzig übrig gebliebenen Investor kein kluger Schritt des Landes war.“ Die Konsequenzen zählt KBV-Vorstand Martin Payer auf: „Kommende Woche muss der KBV-Aufsichtsrat über die Ziehung der Call Option entscheiden. Tun wir das nicht, müsste das Land neuerlich 740.000 Euro in den Flughafen schießen, da von dort ein Liquiditätsbedarf von 3,7 Millionen Euro angemeldet wurde.“ Sprich: Der Flughafen gehört zwar Investor Orasch - die öffentliche Hand soll aber erneut Gelder locker machen.

Flughafen als Wahlkampf-Problem
Diese Forderung bringt die Landesregierung nun in die Bredouille. Nicht umsonst hat Landeshauptmann Peter Kaiser versucht, den Flughafen aus dem Wahlkampf herauszuhalten - jetzt wird er zum akuten Problem. Denn die KBV muss inklusive der SP-nahen Aufsichtsräte  entscheiden - auch, wie es bei einem Rückkauf mit dem Flughafen weiter gehen soll. Payer: „Wir haben ein Konzept und Leute, die den Klagenfurter Flughafen wieder entwickeln sollen. Er steht jetzt ja schlechter da als vor dem Verkauf vor vier Jahren.“

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