Die Landtagswahl im Herbst des vergangenen Jahres bescherte Tirol bekanntlich mit Schwarz-Rot eine andere (neue?) Regierung. Eine der Folgen war auch, dass die Grünen nach neun Jahren am Futtertrog der Macht sitzend, wieder auf den harten Oppositionsbänken aufschlugen.
Nicht zuletzt an den handelnden Personen dieser Partei ist auszumachen, wie wandlungsfähig die Spezies Politiker ist. Da könnten selbst Chamäleons vor Neid erblassen. Diese Kriechtiere sind ja in der Lage, innerhalb nur weniger Minuten (!) mehrfach ihre Farbe zu ändern. Entweder zur perfekten Tarnung oder um Konkurrenten oder Weibchen zu beeindrucken.
Neun Jahre Untätigkeit
Politiker können freilich ihr Äußeres nicht in wenigen Minuten verändern, aber sie sind in der Lage, innerhalb atemberaubend kurzer Zeit in eine neue Rolle zu schlüpfen. So kann es schon passieren, dass ein und dieselbe Person zum wohlgemerkt exakt gleichen Thema vor der Wahl noch was ganz anderes sagte als danach. Okay, damit haben sich die Wähler längst abgefunden.
Wenn eine Partei nun aber etwas kritisiert, bei dem sie selbst neun Jahre angeblich keinen Handlungsbedarf sah bzw. wegschaute, zeugt das weniger von Wandlungs-, sondern eher von politischer Unfähigkeit. Die Grünen hätten verdammt viel Zeit gehabt, um aktiv werden zu können, um die Zustände an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall anzugehen. Jetzt von der Oppositionsrolle aus aufzuheulen, hilft keinem der betroffenen Kinder und Jugendlichen.
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