Treffen in Wien

Geldwäsche für Oligarchen? Ex-FBI-Beamter in Haft

Ausland
23.01.2023 20:50

Ein ehemaliger hoher Beamter der US-Bundespolizei FBI sowie ein weiterer Amerikaner sind wegen der illegalen Hilfe für einen russischen Oligarchen festgenommen worden. Die beiden Männer sollen mit dem Milliardär Oleg Deripaska Geldwäsche vereinbart haben, um im Zuge des Ukraine-Konflikts erlassenen Sanktionen gegen diesen zu umgehen. 

Am Montag veröffentlichte die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre Anklage - die Verdächtigen sind laut Mitteilung bereits seit Samstag in Haft. Aufsehenerregend bei dem Fall ist zudem, dass der ehemalige FBI-Mitarbeiter in seiner Zeit bei der Bundespolizei für Ermittlungen gegen Oligarchen, darunter auch Deripaska, zuständig gewesen war.

Der ehemalige FBI-Mitarbeiter habe sich mit dem Oligarchen Oleg Deripaska auch in Wien getroffen. (Bild: Associated Press)
Der ehemalige FBI-Mitarbeiter habe sich mit dem Oligarchen Oleg Deripaska auch in Wien getroffen.

Zusammen mit dem zweiten Amerikaner, der ursprünglich russischer Herkunft ist und als Gerichtsübersetzer arbeitete, habe er zuletzt versucht, die Sanktionen gegen den Milliardär aufheben zu lassen.

Mitarbeiter sei auch nach Wien gereist
In der Anklageschrift finden sich auch Österreich-Bezüge: Der ehemalige FBI-Mitarbeiter sei im Zuge von Verhandlungen nach London und Wien gereist, um hier Deripaska und andere zu treffen. In der elektronischen Kommunikation der beiden Verdächtigen sowie eines weiteren Mitarbeiters des russischen Oligarchen sei Deripaska namentlich nie genannt worden, sondern sei von der „Person“ sowie „unserem Freund aus Wien“ und dem „Wiener Kunden“ die Rede gewesen.

Staatsanwalt Damian Williams sagte: „Dieses Büro wird weiterhin diejenigen strafrechtlich verfolgen, die gegen US-Sanktionen verstoßen, die als Reaktion auf die russische Kriegslust in der Ukraine verhängt wurden, um ihre eigenen Taschen zu füllen.“

Bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen
Deripaska selbst war in den USA im September wegen Sanktionsverstößen angeklagt worden. Bei einer Verurteilung könnten Deripaska - der sich nicht in den USA aufhielt - laut US-Justizministerium bis zu 20 Jahre Haft drohen.

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