Söldner-Chef verrät:

Darum wollen Russen Bachmut unbedingt erobern

Ausland
07.01.2023 22:39

Die russische Armee versucht seit Monaten, die ostukrainische Kleinstadt Bachmut zu erobern. Während der von Moskau einseitig verkündeten Waffenruhe gab es dort Kämpfe und ukrainischen Angaben zufolge auch Tote. Westliche Militärexperten zeigen sich immer wieder verwundert über die Bemühungen der Russen, die dort schwere Verluste erleiden müssen, um lediglich einen aus Sicht der Experten strategisch unwichtigen Ort zu sichern. Nun hat der Gründer der russischen Söldnergruppe Wagner verraten, warum Bachmut so wichtig ist.

Jewgeni Prigoschin, der auch als „Putins Koch“ bekannt ist und im Zuge des Ukraine-Krieges sein Schattendasein aufgegeben hat und immer stärker in die Öffentlichkeit drängt, begründet den erbitterten Vorstoß mit riesigen Tunnelsystemen. „Das Sahnehäubchen obendrauf ist das Minensystem von Soledar und Bachmut, das eigentlich ein Netz unterirdischer Städte ist“, erklärte Prigoschin am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. „Es kann nicht nur eine große Gruppe von Menschen in einer Tiefe von 80 bis 100 Metern aufnehmen, sondern auch Panzer und Schützenpanzer können sich darin bewegen“, so der 61-Jährige. Seit dem Ersten Weltkrieg würden in diesen Tunneln Waffen gelagert. Bachmut sei daher ein wichtiges Logistik-Zentrum mit einzigartigen Verteidigungsstellungen.

Interesse an Salz- und Gipsminen?
Aus US-Kreisen war am Donnerstag zu vernehmen, dass Prigoschin aus kommerziellen Gründen die Kontrolle über die Salz- und Gipsminen in der Region übernehmen wolle. Die mutmaßliche militärische Verwendung der unterirdischen Anlagen wurde dabei nicht erwähnt.

Bachmut wird von russischer Seite Artjomowsk genannt. Bekannt ist, dass sich in der Region ein Tunnelsystem von Bergwerken über mehr als 160 Kilometern erstreckt. Zu Friedenszeiten wurden in einem großen unterirdischen Saal Konzerte und Fußballspiele abgehalten.

Neben Bachmut ist derzeit auch die Gegend um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk hart umkämpft. „In den vergangenen drei Wochen haben sich die Kämpfe rund um Kreminna auf das dicht bewaldete Gebiet westlich der Stadt konzentriert“, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Da die Wälder selbst im Winter einen gewissen Sichtschutz vor der Beobachtung aus der Luft böten, hätten beide Seiten sehr wahrscheinlich Schwierigkeiten, den Artilleriebeschuss genau einzustellen.

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