Flachau-Nachtslalom

„Dann muss man alles in Frage stellen“

Salzburg
18.12.2022 12:00

 Im Jänner feiert die Pongauer Gemeinde Flachau 30 Jahre Ski-Weltcup-Rennen. Der Bürgermeister tritt der Energiespar-Kritik entschieden entgegen. Rund um den Nachtslalom spielt Legende Hermann Maier eine große Rolle. 

Große Schneehügel, -kanonen und Pistenraupen säumen die Hermann-Maier-Weltcupstrecke. Noch schaut noch nicht so viel nach einer Rennpiste aus, als die „Krone“ zum Lokalaugenschein vorbeischaut. Doch es sind nur mehr knapp drei Wochen, bis der Damen-Skizirkus für das Rennen am 10. Jänner 2023 wieder seine Zelte im Pongau aufschlägt. Und dennoch ist von Zeitdruck und Stress nichts zu spüren. Vielmehr: Das Werkl läuft! „Mittlerweile ist da natürlich schon Routine dabei“, weiß Bürgermeister und OK–Präsident Thomas Oberreiter.

Immerhin trug die Pongauer Gemeinde schon 1993 zum ersten Mal ein Weltcup-Rennen aus, bald folgt der „30er“. Mit einem Super-G der Damen ging es los, 2002 veranstaltete man das Weltcup-Finale. Mit dem Flutlicht-Slalom, den man nach einer mehrjährigen Weltcup-Pause 2010 aus dem Boden stampfte, hat man seither ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir sind das Highlight der Damen-Saison. Ein bisschen so wie Schladming bei den Herren“, sieht Oberreiter in seiner Gemeinde ein ähnlich großes Spektakel, wie im steirischen Ski-Mekka.  

Ein Nachtslalom bei Flutlicht in Zeiten des Energiesparens - nicht jeder kann das nachvollziehen. Für den Bürgermeister ist das eine schwierige Diskussion. „Es geht hier um ein paar Stunden, wo das Licht eingeschalten ist. Es ist ein Bewerb zur besten Sendezeit. Das ist eben auch ein Wirtschaftszweig, den man nicht so einfach abstechen kann“, betont Oberreiter. „Wenn so etwas nicht mehr möglich ist, muss man alles in Frage stellen.“ 

Energie und Umwelt seien in der Gemeinde ein äußerst wichtiges Thema. „Wir in Flachau sind Vorreiter, was erneuerbare Energieformen betrifft, wir haben eine Photovoltaikanlage mit 3,5 Hektar Solarfläche, Wasserkraftwerke und Trinkwasserkraftwerke.“ Erst kürzlich beschloss Flachau außerdem die Flächenwidmung für den Windpark am Windsfeld. 

„Herminator“ ist dabei
Rund um die Geburtstagsausgabe gibt es ein buntes Rahmenprogramm. Der Tag vor dem Rennen steht im Zeichen von Ski-Legende Hermann Maier. Der Flachauer feierte erst kürzlich seinen „50er“. Der „Herminator“ wird Teil der „Hermann Maier Star-Challenge“ mit weiteren bekannten Gesichtern sein. Auch die beliebte Startnummernauslosung und eine Autogrammstunde mit den Ski-Stars steht nach Corona-bedingter Pause auf dem Programm. Tags darauf tritt die Band „Volkshilfe“ zwischen den beiden Durchgängen auf.

Das Highlight ist aber zweifelsfrei der Nacht-Slalom. Dieser musste 2022 kurzfristig nach Schladming abgegeben werden, die Inzidenzen waren zu hoch. Als „Wiedergutmachung“ gab es dafür im März das Herren-Rennen. Die letzte „originale“ Damen-Auflage gewann Mikaela Shiffrin im Jänner 2021 - ohne Zuschauer. 

Weitere Rennen denkbar
Geht es nach OK-„Präse“ Oberreiter und seinem Team, soll Flachau solange wie möglich im Ski-Weltcup verankert sein. „Wir wollen unbedingt im Kalender bleiben. Gerne noch 20 oder sogar 30 Jahre“, grinst der Bürgermeister. Für weitere Möglichkeiten, wie etwa einen zusätzlichen Bewerb, sei man aber offen. „Wir haben einen idealen Riesentorlauf-Hang, also warum nicht ein zweites Damen-Rennen? Grundsätzlich sind wir aber mit dem Nachtslalom, dem Highlight der Damen-Saison, sehr glücklich.“ 

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