Pekinesendame „Suzi“ wurde im April 2015 in Wien gestohlen und galt als verschollen - wir haben berichtet. Eine aufmerksame „Krone“-Leserin entdeckte das Tier in einer Vermittlungsanzeige auf Facebook und lieferte so den entscheidenden Hinweis, der zur Wiedervereinigung führte.
Es gibt Geschichten, die nur das Leben schreibt - so auch die von der als vermisst geltenden Hündin „Suzi“, die nun mehr als sieben Jahre später im TierQuarTier Wien aufgetaucht ist. Doch von vorne: Die schwarz-weiße Pekinesendame war 2015 gemeinsam mit Frauchen Olgica T. und ihrer Familie in Wien auf Besuch bei Verwandten.
Auf dem Heimweg nach Nürnberg hielt die Familie an einem Supermarkt beim Franz-Josefs-Bahnhof und band ihren Vierbeiner vor dem Geschäft an. Als die Familie vom Einkauf zurückkehrt, fehlt jede Spur von der kleinen Hündin. Olgica T. setzt alle Hebel in Bewegung: Sie informiert österreichische Medien, schaltet Vermisstenanzeigen und meldet den Vorfall der Polizei.
Spurlos verschwunden
Doch „Suzi“ bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Mitte November 2022 kam über Umwege eine kleine, schwarze Hundeseniorin ins TierQuarTier, eine Verbindung zu dem Fall und der Familie in Deutschland konnte aber nicht gezogen werden. „Bei uns zeigte sie sich bei Fremden distanziert, bei Vertrauten jedoch anhänglich und verschmust. Besonders genoss sie Spaziergänge im Grünen und Schläfchen an kuscheligen Plätzen“, so TierQuarTier-Betriebsleiter Thomas Benda.
Zufallstreffer im Internet
Als „Suzi“ bereit war, in ein neues Zuhause zu ziehen, wurde die Hundeseniorin auf den Social-Media-Kanälen der Einrichtung vorgestellt. Und genau in diesem Moment nahm die Geschichte eine unglaubliche Wendung: Eine Userin erinnerte sich an das Schicksal des Vierbeiners und gab den entscheidenden Hinweis, dass sie möglicherweise die seit sieben Jahren vermisste Hündin ist. Sofort wurde allen Informationen nachgegangen und es stand fest: Sie ist es tatsächlich!
Als Tierheim begegnen wir tagtäglich tragischen Schicksalen und herzergreifenden Erlebnissen. Doch „Suzis“ Geschichte hat uns alle sehr berührt.
Thomas Benda, Betriebsleiter TierQuarTier
Große Freude beim Wiedersehen
Die Nürnbergerin Olgica T. und ihre Familie wurden umgehend informiert und konnten es kaum glauben. „Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, ,Suzi‘ wiederzusehen. Immer wieder gab es Meldungen von Sichtungen, aber am Ende war es jedes Mal eine Enttäuschung. Als mich dann letzte Woche eine Wiener Nummer anrief, dachte ich zunächst an familiäre Belange“, erzählt Olgica T. „Ich war geschockt, als mir der Herr am Telefon mitteilte, dass ,Suzi‘ gefunden wurde. Nach so langer Zeit ist man zunächst sehr skeptisch, ob es wirklich stimmen kann.“
Happy End
Doch mithilfe aktueller Fotos war auch für Olgica T. klar, dass es „Suzi“ sein muss. Wenige Tage später packten Olgica T. und ihr Mann um vier Uhr früh ihre Taschen und fuhren ins TierQuarTier Wien, um ihr Tier abzuholen und nach Hause zu bringen. Ihre Tochter reiste für das Wiedersehen aus Madrid, wo die Studentin aktuell ein Auslandssemester absolviert, an, um bei der Familienzusammenführung dabei zu sein. Das Wiedersehen war „ein Hoch an Gefühlen“, sagt Olgica T. „Es ist eine unbeschreibliche Situation gewesen, sie nach all den Jahren wiederzusehen und in den Arm zu nehmen.“
„Als Tierheim begegnen wir tagtäglich tragischen Schicksalen und herzergreifenden Erlebnissen. Doch ,Suzis‘ Geschichte hat uns alle sehr berührt. Es gleicht einem Wunder, und das auch noch zu Weihnachten, dass sie nach all den Jahren endlich wieder zu ihrer Familie durfte!“, meint Benda.
Chippen und registrieren wichtig
„Diese berührende Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, seine Lieblinge chippen und gleichzeitig auch registrieren zu lassen, denn nur so können die Besitzerinnen und Besitzern rasch ausfindig gemacht werden“, betont Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Ich wünsche der Familie eine wunderbare Zeit mit ,Suzi‘ - sie werden heuer gemeinsam sicher eines der schönsten Weihnachtsfeste feiern!“
Wieder zu Hause
Mittlerweile ist Hundedame „Suzi“ gut in ihrer Heimat Nürnberg angekommen. „Verständlicherweise war sie zunächst etwas ängstlich. Als wir dann aber zu Hause angekommen sind, erkannte sie uns wieder. Wie aus heiterem Himmel lief sie herum und erkundete ihr neues, altes Reich“, schildert Olgica T. „Die erste Nacht verbrachte sie im Bett meiner Tochter. Und heute wich sie mir tagsüber nicht von der Seite. Auch wenn das Wiedersehen mit Trauer über die verlorenen Jahre verbunden ist, überwiegt doch die Freude!“
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