Wegen Kriminalität

Schlagabtausch um die Jugend im Tiroler Landtag

Tirol
15.12.2022 10:00

Gibt es in Tirol ein Problem mit kriminellen Jugendlichen? Die FPÖ sagt ja, die Landesrätin für Sicherheit, Astrid Mair (ÖVP), widerspricht dem. Im Tiroler Landtag gab es dazu eine Diskussion in der Fragestunde.

Es war den Tiroler Politikern noch frisch in Erinnerung: Samstagnacht, am 26. November, wurde ein 18-Jähriger in Imst derart aggressiv gegenüber der Polizei , dass er schließlich in Gewahrsam genommen wurde. Seine Freunde rückten zur Rettung aus und randalierten schließlich vor der Polizeiinspektion, die „Krone“ berichtete. Im Landtag wurde das Thema erneut aufgegriffen, FP-Chef Markus Abwerzger fragte die für das Ressort Sicherheit zuständige LR Astrid Mair: „Wie gedenken Sie gegen die Jugendkriminalität vorzugehen?“

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Es ist falsch zu sagen, dass die Kriminalität steigt. Wir haben eine ganz tolle Jugend.

LR Astrid Mair

„Ja, Gewalt an Schulen hat sich verändert“
Astrid Mair beschwichtigte: „Man darf hier nicht nur den Schlagzeilen glauben, sondern muss auch hinter die Kulissen schauen. Dann weiß man, dass die Burschen einen über den Durst getrunken und dementsprechend die Kontrolle verloren hatten.“ Mair führte weiter aus, dass die Kriminalitätsstatistik einen eindeutigen Rückgang erkennen lässt: „Es gab 2021 einen Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es ist falsch zu sagen, dass die Kriminalität steigt. Wir haben eine ganz tolle Jugend.“

Mair verwies auf die Präventionsarbeit der Polizei und sie stehe auch in engem Austausch mit der Bildungsdirektion. An dieser Stelle lenkt sie ein wenig ein: „Ja, die Gewalt an Schulen hat sich verändert. Die Jugendlichen haben unter der Pandemie gelitten und verlernt, wo die Grenze ist.“

LR Astrid Mair (Bild: Johanna Birbaumer)
LR Astrid Mair
Tirols FP-Chef Markus Abwerzger (Bild: Johanna Birbaumer)
Tirols FP-Chef Markus Abwerzger

Kriminalstatistik spreche eine eindeutige Sprache
Abwerzger zeigte sich entsetzt: „Wir haben eine super Jugend, das stimmt, aber es gibt nicht wenige, die auf die falsche Bahn geraten sind. Zu sagen, es sei alles normal, finde ich ehrlich gesagt einen Hohn.“ Mair: „Die Kriminalstatistik spricht eine eindeutige Sprache. Maßnahmen sind geplant, es gibt sehr viel Prävention. Sie können mir glauben, in 20 Jahren Polizeiarbeit habe ich viel gelernt, ich weiß genau, wie Jugendliche ticken, warum sie manchmal Sachen machen, die sie bereuen. Da müssen wir ansetzen und das ist meine Aufgabe.“

„Geschmeidig bleiben“
Einen Tumult gab es zwar nicht unter den anwesenden Jugendlichen, sondern beinahe im Landtag, nachdem Alexander Gamper (FP) seine Frage flapsig mit „Frau Landesrätin, bleiben Sie geschmeidig“ einläutete. Er warnte vor Ausschreitungen zu Silvester in Tirol und fragte, was Mair dagegen tun wolle, was diese aber nicht beantwortete.

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