„Held der Ukraine“

Präsident Selenskyj ehrt MiG-29-Pilot mit Orden

Ausland
09.12.2022 12:06

Im Oktober musste sich der ukrainische Jagdflieger Vadym Voroshylov mit dem Schleudersitz aus seinem von den Russen getroffenen MiG-29-Jet retten. Noch am Fallschirm Richtung Erde schwebend macht der aus einer Kopfwunde blutende 27-Jährige ein Selfie. Das Foto des blutverschmierten Gesichts (oben) ging jetzt viral, von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde Voroshylov mit dem Titel „Held der Ukraine“ ausgezeichnet.

„Für seinen persönlichen Einsatz und den Heldenmut, den er bei der Verteidigung der staatlichen Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine gezeigt hat, sowie für den selbstlosen Dienst am ukrainischen Volk, verfüge ich über die Verleihung des Titels ‚Held der Ukraine‘ mit der Verleihung des ‚Orden des Goldenen Sterns‘ an Major Vadym Voroshylov“, heißt es wörtlich im Verleihungsdekret, das Selenskyj laut Angaben der ukrainischen Armee am 5. Dezember unterzeichnete.

Major Vadym Voroshylov habe, nachdem er in einer einzigen Nacht zwei Raketen und fünf Kamikaze-Drohnen der russischen Armee unschädlich gemacht hatte, leicht verletzt aus seinem zweistrahligen, schwer vom Feind getroffenen Kampfjet aufsteigen müssen, berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium. Mittlerweile sei der 27-jährige Kampfpilot wieder im Fronteinsatz zum Schutz der Heimat, heißt es.

Rufzeichen gefundenes Fressen für Kreml-Propaganda
Voroshylov Rufzeichen „Karaya“, das auch auf seinem Helm zu sehen ist, erweist sich aber als problematisch. Denn, der von ihm bereits 2014 gewählte Rufname erinnert an den deutschen Jagdflieger und Offizier der Deutschen Luftwaffe, Erich Hartmann, der im Zweiten Weltkrieg 352 bestätigte Abschüsse - so viele wie kein anderer - errungen hat.

Hartmann war im Zweiten Weltkrieg bei den russischen Piloten als „Karaya 1“ bzw. als „Der schwarze Teufel“ bekannt. Wie Voroshylov in einem Interview mit einem Kamerateam der ukrainischen Luftwaffe erklärte, habe er den Rufnamen „Karaya“ deshalb gewählt, weil ihn der erfolgreichste Jagdflieger der Welt ebenfalls getragen habe. Mit den Nationalsozialisten habe er aber nichts auf dem Hut.

Putin: Ukraine-Konflikt ist „Entnazifizierungsmission“
Die Namenswahl ist trotzdem Wasser auf die Mühlen der Kreml-Propaganda. Denn: schon seit dem Sommer hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Kampf gegen Nazis in der Ukraine als Argument für den russischen Angriffskrieg angeführt. Da die Regierung und Kultur der Ukraine von gefährlichen Nazis bevölkert sei, stelle der Ukraine-Konflikt eine „Entnazifizierungsmission“ dar, so der Kreml-Chef.

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