Störungen in Linz

„Mehr Verständnis für Streik als für Aktivisten“

Oberösterreich
28.11.2022 18:00

„Ich habe Verständnis für die Forderungen der Bahnbediensteten und auch für den Streik. Jedenfalls mehr als für die Klimaaktivisten, die sich auf die Straße kleben“ - es waren schon fast prophetische Worte, die Marianne Wiesinger (51) aus Feldkirchen während des „Krone“-Lokalaugenscheins am Streiktag in Ottensheim sprach, als sie statt auf den Zug auf den Bus wartete. Eine Stunde später saßen nämlich drei Aktivisten auf der A7-Abfahrt Hafenstraße in Linz und blockierten diese. „Is des jetzt euer Ernst?“, fragte eine genervte Pendlerin.

Aber die Auswirkungen von Streik und Blockade waren geringer als befürchtet bzw. erhofft – je nach Standpunkt. Die Pendler – etwa 27.000 sind täglich alleine im Zug-Nahverkehr in OÖ unterwegs und waren auf Alternativen angewiesen – hatten sich gut auf die Situation eingestellt, die meisten waren früher mit Auto oder Bus gefahren – es war auf der Straße ein fast normaler Montag.

Ungewohnt viel Platz
Auf den Bahnsteigen quer durchs Land war es sehr ruhig, in Wels war der Bahnhof nahezu völlig verwaist. Auffällig war, dass beim nahen Busbahnhof so gut wie niemand ausstieg, der von der Schiene auf den Bus umgestiegen war. Und bei den Park&Ride-Parkplätzen nahe der Bahnsteige gab es ungewohnt viel Platz.

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Meine Tochter und ich fahren immer mit Zug oder Bus nach Linz und Rohrbach. Wir haben uns auf den Tag eingestellt und sind früher dran.

Marianne Wiesinger

Touristen suchten nach Verbindungen
Ähnlich verhielt sich die Situation am Linzer Hauptbahnhof beim „Krone“-Lokalaugenschein zur eigentlichen Stoßzeit gleich in der Früh. Nur Einzelne waren hier vom Streik überrascht – hauptsächlich Nicht-Deutsch-Sprechende. Eine asiatische Touristin etwa fragte beim Infopoint, wie sie jetzt nach Hamburg kommen solle. Generell hatte der Mitarbeiter dort aber einen ruhigen Vormittag. Bis 8.30 Uhr benötigten etwa 20 Personen Hilfe. Und das obwohl zwischen 5 und 9 Uhr in Linz 150 Züge ausgefallen waren.

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Ich bin Lehrerin und fahre jeden Tag mit den Zug von Linz nach Schlierbach. Ich muss beim Infopoint fragen, ob es für mich eine Alternative gibt. Sonst muss ich daheim bleiben.

Dagmar Ortmair

In Wels waren es 95 und in Attnang-Puchheim 75. „Für mich ist es blöd, weil ich sonst nicht in die Arbeit komme. Kein Kollege von mir kommt aus Linz“, suchte Lehrerin Dagmar Ortmair noch vor Ort nach einer Alternative.

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