Ohne Strom und Wasser

Trotz Rückeroberung – Familien verlassen Cherson

Ausland
26.11.2022 11:05

Kein Strom, keine Heizung und kein fließendes Wasser: Die Armut in Cherson in der Ukraine ist groß. Trotz der Rückeroberung vor zwei Wochen müssen immer mehr Bewohner die südukrainische Stadt verlassen. Die Regierung rät vor allem Müttern mit Kindern, zeitweilig zu gehen.

Die noch vor zwei Wochen jubelnden Massen haben sich schnell in lange Schlangen verwandelt, denn viele Bewohner sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Zentrum der südukrainischen Stadt versuchen vor allem Pensionisten und Familien mit ihren Kindern Brot, Gemüse oder warme Kleidung zu ergattern, berichtet die deutsche „Tagesschau“.

Schwer, Winter ohne Heizung und Strom zu überstehen
Vor ihrem Rückzug haben die russischen Truppen die kritische Infrastruktur der Stadt so schwer zerstört, dass die ukrainische Regierung die Menschen nun dazu aufruft, die Stadt sogar zu verlassen. Denn für die Menschen werde es schwer, den Winter ohne Heizung und Strom zu überstehen, so Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk.

Etwa 80.000 Menschen sollen nach Schätzungen noch in Cherson leben. Seit etwa einer Woche haben sie die Möglichkeit, die Stadt mit Bussen zu verlassen. Auch die Menschen in der Nachbarregion Mykolajiw sind dazu aufgerufen.

Sechs Millionen Verbrauchsstellen ohne Strom
Nach den Angriffen am Mittwochabend seien landesweit zwölf Millionen Verbrauchsstellen ohne Strom gewesen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Am Freitagabend seien es noch sechs Millionen Verbrauchsstellen gewesen. Der Ausfall der Elektrizität bedeutet, dass es an vielen Orten auch kein Wasser und keine Heizung gibt. Internet und Telefon funktionieren schlecht.

EU will Ukraine 40 Generatoren liefern
Selenskyj mahnte die Menschen, sparsam zu sein, selbst wenn es Licht gebe. „Wenn Strom vorhanden ist, bedeutet das nicht, dass Sie mehrere leistungsstarke Elektrogeräte gleichzeitig einschalten können.“ Die EU will der Ukraine 40 Generatoren liefern. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Gespräch mit Selenskyj mit. Die Geräte könnten jeweils ein kleines bis mittelgroßes Krankenhaus mit Strom versorgen.

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