Höchste Auszeichnung

Alpenverein ehrt Bergretter mit „Grünem Kreuz“

Der Österreichische Alpenverein honoriert alljährlich herausragende Bergretterinnen und Bergretter mit dem „Grünen Kreuz“ für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Das „Grüne Kreuz“, das erstmals 1923 verliehen wurde, ist die höchste Auszeichnung für die Rettung aus Bergnot.

13.000 Bergretterinnen und Bergretter gibt es aktuell in Österreich, die sich auf 291 Ortsstellen verteilen. Tagtäglich eilen sie anderen zu Hilfe. Dank höchst professioneller Ausbildung können sie Menschen, die in Alpinnot geraten sind, helfen. Diese Selbstverständlichkeit und Einsatzbereitschaft, mit der sie sich Gefahren aussetzen, resultiert aus einer Solidarität ihren Mitmenschen gegenüber, die eine große Anerkennung verdient.

„Diese Ehrung bietet dem Alpenverein die Möglichkeit Danke zu sagen und seiner Wert­schätzung gegenüber der Bergrettung Ausdruck zu verleihen“, betont Alpenvereins-Vizepräsident Dr. Wolfgang Schnabl im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Alpenvereins in Waidhofen an der Ybbs. „Zudem ist es eine Gelegenheit, uns selbst an unseren satzungsbestimmten Auftrag zu erinnern: Alles zu tun, um Unfälle im Bergsport zu verhindern“, so Schnabl. 

Grünes Kreuz als eine der renommiertesten Auszeichnungen

(Bild: Gerold Benedikter)

Rettungseinsätze unter extremen Bedingungen, Notbiwaks, Taubergung mittels Hubschrauber und der Einsatz im Schneesturm bei Lawinengefahr: Die Auflistung der Bergrettungseinsätze ist lang und liest sich jedes Jahr wie das Drehbuch eines Actionfilms. Das Grüne Kreuz gilt aufgrund der anspruchsvollen Auswahlkriterien als eine der renommiertesten Auszeichnungen im Bergrettungswesen. Voraussetzung dafür sind „mehrmalige, außerordentlich schwierige alpine Rettungen oder Bergungen, wobei eine deutliche Überschreitung der durchschnittlichen Pflichterfüllung gegeben sein muss“. In den 99 Jahren seit Einführung des Grünen Kreuzes wurden 513 Personen damit ausgezeichnet. 

2022 kamen drei weitere Persönlichkeiten hinzu, die für ihre großen Verdienste und ihren ehrenamtlichen und pro­fessionellen Einsatz geehrt wurden. Karl TISCH, Roland KRÄTZEL und Andreas ETZLER erhielten am Samstag, den 22. Oktober 2022, die Ehrenzeichen Nr. 514, 515 und 516.

Karl TISCH ist seit 1982 bei der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Ortsgruppe Puchberg am Schneeberg. 40 Jahre Bergretter, Ausbildungsleiter, Einsatzleiter, Flugretter - immer ganz vorne mit dabei, wenn es um die Rettung vermisster oder verunglückter Menschen geht. Der Schneeberg ist sein Hausberg und er kennt die Region in- und auswendig, was bei vielen Einsätzen ausschlaggebend für den Erfolg war. 

Dipl.-Ing. Roland KRÄTZEL ist seit 1984 Mitglied bei der Ortsstelle Reichenau/­Rax. Schnelle Entscheidungsfindung, Führungs- und Leitungserfahrung sowie alpinistische Fähigkeiten zeichnen ihn aus und er war an vielen Einsätzen der Bergrettung beteiligt. Allein für den Zeitraum 2008 bis heute war er an 329 Rettungseinsätzen beteiligt. 

Dem langjährigen Bergfretter Andreas „Andi“ Etzler wurde posthum das „Grünen Kreuz“ verliehen. (Bild: @chrisu)
Dem langjährigen Bergfretter Andreas „Andi“ Etzler wurde posthum das „Grünen Kreuz“ verliehen.

Andreas ETZLER war 40 Jahre bei der Bergrettung Niederösterreich/Wien und 30 Jahre lang, bis zuletzt, im Ausbildungsteam der Landesleitung. Er verfügte über einen sehr hohen Erfahrungsschatz als Bergretter und Bergsteiger und konnte dadurch Gefahrensituationen realistisch einschätzen und gute Entscheidungen treffen. Doch am 11.03.2022 kam alles ganz anders: Andreas ETZLER verlor bei einem Lawinen­unglück am Ötscher das Leben. Mit ihm starben drei Freunde. Der Alpenverein hat ihm eine posthume Auszeichnung verliehen.

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