Textilwerk macht dicht

Die Konkurrenz in Asien macht es viel billiger

Schwierige Zeiten: Linz-Textil-Vorstandssprecher Friedrich Schopf.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Die Asiaten waren schon immer billiger, jetzt zwingen die explodierenden Stromkosten die Linz-Textil zum radikalen Schnitt. In Tirol wird die modernste Baumwollspinnerei in Europa März 2023 geschlossen. Mit Qualität alleine hat man gegen die Asia-Garne auch keine Chance.

Schon im Mai hatte es „Anpassungen“ im Werk in Landeck gegeben, deretwegen zwölf Mitarbeiter gehen mussten. Am Freitag dann aber der Schock: Die Linz-Textil wird den Standort schließen! Mit Ende März 2023 gehen die Lichter aus. 70 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. „Für sie wird es einen Sozialplan geben“, betont Vorstandssprecher Friedrich Schopf.

Die Entscheidung hatte sich das Unternehmen nicht leicht gemacht. „Wir haben intensive Gespräche mit unseren Kunden geführt“, erklärt Schopf. Schon immer waren die hochfeinen Baumwollgarne aus Landeck teurer gewesen als Produkte aus Indien, Pakistan oder China - nun ging parallel zu den explodierenden Energiekosten in Österreich die Schere auf. Die Folge: Die Garne der Linz-Textil sind quasi unleistbar geworden, man ist nicht mehr konkurrenzfähig.

Andere Standorte gesichert
„Unsere Spinnerei-Maschinen sind Stromfresser“, sagt Schopf, der für die betroffenen Mitarbeiter immerhin eine gute Nachricht hatte: Textil-Spezialist Getzner im 50 Autominuten entfernten Bludenz will einzelne Mitarbeiter übernehmen. Ob die Linz-Textil auch an anderen Standorten ähnliche Konsequenzen wie in Landeck ziehen muss? „Nein“, betont der Vorstandssprecher. Die in Linz ansässige Spinnerei war schon im Mai 2018 geschlossen worden.

Für die betroffenen Beschäftigten, die nicht übernommen werden, wird es einen Sozialplan geben, kündigte die Linz-Textil an.